Samstag, 23. Oktober 2010

Vorwarnung an meine Krankenkasse

Soooodele, mal ein kürzerer Blogabstand wie zuletzt :-). Auch wenn nicht wirklich weltbewegendes passiert, so gibt's doch mal wieder einen kleinen Schritt vorwärts.

Das OP-Indikationsschreiben ist nun auf dem Weg zu meiner Krankenkasse zusammen mit dem Gerichtsbeschluß. Dann weiß die schon mal so was da auf sie zukommen wird :-). Tja, so eine geschlechtsangleichende OP ist halt nicht grad für 2,50€ zu bekommen und dann kann schon mal gespart werden ;-). Naja, eigentlich konnte sich meine Krankenkasse ja schon Anfang des Jahres ihre Gedanken um den weiteren Fortgang machen als meine Vornamensänderung dort durchgeführt wurde. Würde mich wundern wenn es dort in meinen Akten nicht schon lange einen kleinen Vermerk geben würde. Einen wirklichen Antrag auf Kostenübernahme kann ich derzeit noch nicht ganz stellen, da ich ja noch nicht weiß welche Klinik es denn werden wird, bzw. welcher Doc da unten an mir die Veränderungen vornehmen darf.

Schauen wir mal, wird sich sicherlich auch nicht heute oder morgen entschieden, ein zwei Gespräche mit potenziellen Kandidaten werde ich noch führen. Vor Frühling 2011 wird sicherlich sowieso keine OP stattfinden, da gibt es noch ein ganz anderes, sehr wichtiges Projekt, das erst mal erfolgreich durchgeführt sein will. Schließlich möchte ich soooo gerne mit meiner Liebsten endlich ganz zusammen sein und wir sind grad fleißig dabei das zu bewerkstelligen. Ich freu mich so sehr darauf :-)

Derzeitiges Ziel mit der Krankenkasse ist es einfach dort schon mal zu klären was die alles haben wollen und wenn es dann mit den Daten mit der Klinik und dem Arzt soweit ist, dann soll es dann halt möglichst zügig und einfach über die Bühne gehen. Also schon mal vorfühlen und anleiern. Wird schon alles fein klappen :-))).

Viele liebe Grüße an alle meine tapferen Leser. Danke dass ihr hier weiter dran bleibt auch wenn es mal etwas dünner ist mit Beiträgen. Freue mich sehr :)

Theia

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Mir reicht's ...

mit den hohen Herren von Bahn, Bund und Land.

Ups, was ist denn nun los? Theia? Hallo? Alles klar mit mir? Was hat dieses Thema mit meinem Weg zu tun? Zugegeben, nix direktes, aber irgendwie halt doch.

Die Politik ist abgehoben und hat vergessen wie ihr Auftrag lautet.

"Dem Volke dienen" sollte jeder Politiker in seinem Aufgabenheftchen stehen haben. Doch irgendwie haben die hohen Herren und Damen das irgendwie vergessen aufzuschreiben bzw. zu verinnerlichen. Dass irgendwelche Manager von Großunternehmen das nicht so sehen ist ja irgendwo noch nachvollziehbar, doch die "Vertreter des Volkes" sollten sich da mal ein wenig besinnen.

Mir persönlich geht es noch nicht mal so extrem um das Projekt Stuttgart-21 direkt, wobei ich es auch nicht mehr nachvollziehen kann wie man da Milliarde um Milliarde an Steuergeldern reinstopfen kann ohne dass ein Ende der Kostensteigerungen absehbar wäre und von einer Wirtschaftlichkeit nach meinem laienhaften Verständnis sowieso keine Rede mehr sein kann. Gut Argumente gibt es für und gegen das Projekt, mir leuchten die Gegenargumente irgendwie mehr ein (http://www.kopfbahnhof-21.de/). Aber wie schon gesagt, das Projekt ist das eine, das andere, und für mich viel schlimmere, ist die Art und Weise wie mit den Protesten des Volks umgegangen wird.

Da wird von diesem hohen Herrn der Bahn der Bevölkerung doch tatsächlich ein Widerstandsrecht abgesprochen. Das Volk hat jedes Recht zum Widerstand, und außerdem: Woher kommt denn der Großteil des Geldes mit dem sein tolles Projekt bezahlt wird??? Kann ich als unfreiwilliger Geldgeber nicht mal klar machen dass ich nicht einverstanden bin und dagegen angehen? Oh doch, ich kann und ich darf!!!

Da wird ein Polizeieinsatz mit deutlich über 100 verletzten Demonstranten als gerechtfertigt verargumentiert bei einer Demonstration mit Menschen quer durch alle Bevölkerungsgruppen, sicherlich keine wirklich potentiell gefährliche Demonstranten (ja, es gab auch 6 verletzte Polizisten, wahrscheinlich haben die Kollegen schlecht mit dem Pfefferspray gezielt). Klar hat die Polizei ihre Aufgaben und darf wenn es notwendig ist auch Gewalt anwenden. Doch wieso muß denn in so einer Situation nun unbedingt mit aller Gewalt ein Gelände geräumt werden? Die meisten der Demonstranten wäre aller Wahrscheinlichkeit wohl ein paar Stunden später eh nach Hause gegangen und dann hätte man die verbleibenden paar wohl viel lockerer loswerden können. Hätte der Tag Verzug den Bauarbeiten, die über viele Jahre andauern werden soooo sehr weh getan? Da können die Herrschaften da oben noch so oft beteuern das wäre ok gewesen weil die Demonstranten sich auf ein Polizeiauto gesetzt und mit Kastanien geworfen haben. Nein, das ist auch nicht in Ordnung, aber es rechtfertigt eben keinen Einsatz von Wasserwerfern, Pfefferspray und Schlagstöcken, Nein tut es einfach nicht.

Heute kommt ein Angebot zur Schlichtung von Seiten unseres "Landesvaters" (Alleine schon dieses Wort und mir wird derzeit übel). Und wenn man dann auch noch schaut und sieht, dass eben dieser Herr einen tollen Schlichter anbietet, dieser aber in Wahrheit gar nix schlichten kann weil das um was es der protestierenden Bevölkerung geht gar nicht zur Diskussion steht, könnt ich .....

Im Radio habe ich gehört, dass nicht mal ein Volksentscheid über das Projekt im Land möglich ist weil das ganze unter Bundeshoheit steht. Wie praktisch ist das denn? Da braucht man sich ja nicht mal drehen und winden und fadenscheinige Argumente gegen einen Volksentscheid sammeln um das böse böse Volk daran zu hindern das ganze womöglich tatsächlich stoppen zu können. Unserer Politik täte es glaube ich ziemlich gut mal zu ein paar Dingen das Volk zu befragen. Das würde zum Einen den Informationsfluß zur Bevölkerung mal ankurbeln und zum Anderen der Politik helfen das Volk zu hören. Nebenbei könnte man ein Stückchen Verantwortung aufs Volk schieben, denn was ist praktischer als später sagen zu können: "Das Volk hat das selbst genau so entschieden"?

Naja, im März 2011 ist Landtagswahl, das dürfte als Art Volksbefragen wohl auch taugen und keine Angst meine lieben Politiker, es wird genügend Menschen geben im Land, die dieses Thema zum Wahlkampfthema machen. Ach ja, meine seit Jahren sichere CDU/FDP-Stimme könnt ihr schon mal abschreiben, ich wähle im März eine andere Partei, und ja, ich wähle, garantiert!

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So, mal meinem Ärger über das was da grad so abgeht etwas Luft gemacht. Doch was hat das ganze nun mit meinem Weg zu tun? Nun, als Mitglied einer kleineren Bevölkerungsrandgruppe bin ich auf eine vernünftige Gesetzgebung und Absicherung durch Recht und Gesetz angewiesen. Um es genau zu sagen betrifft das das Transsexuellengesetz (TSG) sowie das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG). Wir Betroffene wissen alle, dass insbesondere das TSG dringend renovierungsbedürftig ist. Seit Jahren sind höchstrichterliche Entscheidungen noch nicht im Gesetz korrigiert worden (§7 Abs.3). Eine Klage wegen der Problematik im §8 (Zwangs-OP kontra dem grundgesetzliche verbrieften Recht auf körperliche Unversehrtheit mit dem Recht auf freie Persönlichkeitsentfalltung) steht derzeit an. Geschweige denn die Diskussionen über das Gesetz als ganzes und z.B. seine Gängeleien mit dem Doppel-Gutachtenverfahren für eine vergleichsweise harmlose Vornamensänderungen (auch wenn ich es erfolgreich hinter mir habe finde ich es übertrieben).

Wie soll sowas für eine vergleichsweise kleine Gruppe von Menschen beeinflußbar sein wenn schon Großdemonstrationen nicht mal den Funken von Einsicht bei unseren Politikern mehr hervorrufen? Wenn nicht mal ein mögliches Wahldebakel eine Winzigkeit von Einlenken hervorrufen kann?

Natürlich geht es mir persönlich sehr gut, ich hab super Glück mit allem gehabt und doch geht es mich einfach an und ich hoffe, dass sich zugunsten aller noch kommenden Betroffenen etwas tut um den Weg leichter zu machen. Leicht wird das leider nicht bei unserer Politik :(

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Ob Politik im Kleinen oder Großen, ich wünsche mir, dass die Menschen, die vom Volke gewählt ihren Job bekommen haben, mit der Aufgabe dem Volke zu dienen, diese Aufgabe bitte gefälligst auch mal wahrnehmen anstatt immer nur mit eineinhalb Augen nach der tollen Pension und den sonstigen eigenen Vorteilen zu schauen. Wir fragen mal nicht was unseren Landesvater dazu bewegt zu riskieren die nächste Wahl in den Sand zu setzten. Ob es wirklich die persönliche positive Einstellung über das Projekt ist oder vielleicht doch was anderes? Nene, sowas denken wir nicht mal ... Alles zum Wohle des Volkes ... auch wenn das Volk das nicht will, aber was weiß das dumme Volk denn schon was gut für es ist?

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Ich hab lange überlegt ob ich hier in meinem Blog einen solchen Beitrag einstellen soll. Ich habe mich dafür entschieden weil ich es richtig empfinde. Meine Meinung ist ein Teil von mir. Und hier und heute äußere ich sie offen, das ist mein Recht und meine Pflicht, unsere Politik will ja interessierte und mündige Bürger ... das heißt ... wenn ich mir das so genau betrachte ...............

Samstag, 2. Oktober 2010

OP - Indikation

Öh, da kam doch letztens tatsächlich die Frage ob bei mir alles gut ist. Hab ich so lange hier schon nix mehr geschrieben? Ja, es ist tatsächlich so. Zwei Monate ohne einen Blogeintrag sind das gewesen. Doch was soll man denn auch schreiben wenn alles so normal ist wie es nur sein kann und sich nichts ereignet worüber es was zu schreiben gäbe?

Ich habe einen Zwischenstand auf meinem Weg erreicht, der bei einigen Betroffenen sogar einem Endstand enstpricht und lebe ein Leben wie ich es mir vor gar nicht so vielen Jahren nicht erträumen hätte können. Mein Leben ist glücklich, ausgefüllt und ein Leben geworden. Und es ist so "normal" geworden. Und nur schreiben "nix los" ist irgendwie auch langweilig. Ich denke ich muß mir mal Gedanken darüber machen wie ich meinen Blog hier zukünftig weiterführen möchte. Egal wie, es geht weiter und es geht sogar mit meinem Weg weiter, es gibt Neuigkeiten.

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Am Montag hieß es mal wieder Besuch beim Psychologen. Ein klares Ziel vor Augen: "Ich will die OP-Indikation haben." Das erste Mal war ich bei diesem Besuch nicht alleine sondern in Begleitung von Monika, die an diesem Tag nach unserem Urlaub noch bei mir sein konnte.

Die Hinfahrt zum Termin fraß mal wieder meine komplette Fahrzeitreserve auf, 6 Kilometer Stau wegen einem Unfall und schwupps waren 45 Minuten weg. Damit blieben nur noch weitere angekündigte 8 Kilometer von denen ich nicht wußte wie viele mich betreffen würden. Zum Glück gibt es auf meiner Strecke eine eher wenig genutzte Umfahrungsmöglichkeit und dank kleinerer Landstraßen saß ich, nein, saßen wir :-), mal wieder auf die Minute pünktlich im Wartezimmer. Immerhin reichte die Zeit dann nicht mal für eine Zeitschrift und Monika durfte dann meinen lieben Psychologen begutachten *hihi*.

Ich machte die Geschichte ziemlich kurz. Nach einem kuzen "es geh mir prima" trug ich mein Anliegen vor und rund 20 Minuten später spazierten wir aus der Praxis raus, ich mit einem Umschlag und dem erhofften Schreiben in der Hand und der inneren Gewissheit, dass ich nun bereit bin für diesen Schritt.

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Es ist nun also soweit, dass ich tatsächlich das große Thema der OP in Angriff nehme. Einen ersten Vorgesprächstermin hatte ich zwar schon, aber der war ja eher für mich wichtig zu sehen wie meine Gefühle auf das Thema reagieren als die OP durchzukauen, auch wenn ich als Ergebnis noch mehr herausbekommen habe und weiß, dass ich mir meinen Arzt noch suchen muß. Mal sehen wo es dann sein wird. Derzeit schweben mir mal noch zwei Ärzte vor. Mal sehen. Auf jeden Fall heißt es nun aber auch meine Krankenkasse schon mal mit ins Boot zu holen, die soll das ganze schlußendlich ja bezahlen. Mein Psychologe meinte, dass die privaten Krankenkassen wohl im Allgemeinen leichter mitspielen. So wie das bisher bei mir alles gelaufen ist sehe ich auch dort gute Karten, dass ich gut mit allem hinkomme und auch die Kostenübernahmezusage problemlos kommt. :-)

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Und wie sieht es sonst so bei mir aus? Naja, wie man ja quasi mitbekommt (durch nix mitbekommen ;-) ) ist eben alles supi normal und das Leben verläuft in den schönsten Bahnen. Die Hormone wirken weiter, meine Rechts-Links-Verwechslungsschwäche vergrößert sich ständig, ich muß schon meine Schulungsteilnehmer warnen bevor ich was erkläre wo rechts und links vorkommt ;), und im Brustbereich zieht es und zwickt es wobei ich nicht sicher weiß ob das ein Wachstumsschub ist oder meine leider mal wieder starken Nackenverspannungen von der Arbeit daran auch schuld sind. Grübeleien wie vor inzwischen geraumer Zeit gab es keine mehr. Eben, das Leben ist fein.

Sodele, das sollte es erst mal gewesen sein, hoffe die Zeitspanne bis zu meinem nächsten Blogeintrag wird nicht so groß wie dieses Mal. Ansonsten schreib ich einfach

"Guggugs, ich bin noch daaahaaa und alles ist gut" ;-)

Bis bald ihr Lieben, hoffe euch geht es auch allen gut.

Alles Liebe,
Theia