Mein 100. Post ist dies und ich freue mich darüber sehr weil ich zu Beginn meiner Blogschreiberei keinen Schimmer darüber hatte wie sich dies alles entwickeln würde. Würde ich überhaupt ein paar Einträge schreiben? Würde es mir Spaß machen? Soll ich wirklich mit meinem Thema so in die Öffentlichkeit gehen oder vielleicht doch lieber nur im stillen Kämmerlein bleiben? Nun, heute kann ich sagen, daß ich das Gefühl habe, daß es richtig war meinen Blog zu beginnen und eben in gewisser Weise mein Leben ein bißchen öffentlich zu machen. 100 Posts über meine Wandlung hin zu meinem wahren ich und viel Einblick in meine Gedanken und Gefühle. Es tut gut sich vieles von der Seele schreiben zu können und noch viel schöner ist es die tollen Momente eben auch hier mitzuteilen. Von daher wird es hier ganz klar weiter gehen und ich bin sicher noch viele schöne Momente hier niederschreiben zu können :)
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Happy Birthday Theia Wunderlich in deinem zweiten, deinem virtuellen Leben in SecondLife.
SecondLife ist der Ort an dem mein Weg seinen Anfang nahm. Mein Einstieg vor 3 Jahren in die virtuelle Welt von SecondLife ist sicherlich schuld daran, daß ich heute da stehe wo ich bin. Wobei der Begriff "Schuld" ja eigentlich nicht richtig ist, denn Schuld verbindet man ja in der Regel mit etwas Schlechtem. Doch hier ist etwas Gutes gemeint. Mein Beginn mich selbst kennenzulernen, mich zu erfahren wie ich mich fühle und was ich fühle. Meine Gedanken einfach mal fließen lassen ohne die Beschränkungen der realen Welt. Ich sein können ohne daß ich mir bewußt war, daß ich erst da überhaupt ich war. Das langsame Dämmern des Gefühls was mit mir los ist. Die Erfahrung zu erleben, daß ich mich nicht verstelle wenn ich Frau bin in der virtuellen Welt. Einfach mal das bewußte Denken abschalten und nur den Gefühlen entsprechen leben. Den ersten Freund in meinem Leben finden, die erste Beziehung, die erste fast Partnerschaftliche Verbindung. Und das erste mal wirklich leben. Das Begreifen was meine Gefühle mir schon seit meiner Kindheit sagen wollten und das Akzeptieren daß es so ist wie es ist und daß es auf die damals gelebte Weise nicht mehr weitergehen kann.
Ich gebe zu, das hört sich fast überzogen an. Wie kann man in einer virtuellen Welt wirklich leben? Ihr könnt mir glaube, es geht. Allerdings ist in diesem Moment eine Grenze überschritten, die sehr gefährlich ist. Die Grenze zwischen Genuß und Sucht. Ja, ich war süchtig nach dieser virtuellen Welt und hätte mich dort verlieren können. Andererseits erzeugte dieses Verlangen auch genau das was ich brauchte um aus dieser Welt wieder ausbrechen zu können: Das Verlangen das Leben der virtuellen Welt auch real zu bekommen. Kein Teufelskreis, sondern eine Sprungschanze sollte SecondLife für mich sein. Mit Schwung und dem Wissen was ich will raus ins wirkliche Leben.
Heute, 3 Jahre nach meinem ersten Login, bin ich nur noch sehr selten in dieser virtuellen Welt zu finden. Ich brauche sie nicht mehr für mein Leben. Ich nutze sie heute nur noch für das gelegentliche Treffen mit dort gefundenen Freunden und Bekannten und das Genießen von Konzerten meines Lieblingskünstlers Frank Berens (DonFranko Dagostino in SecondLife). Heute werde ich wieder mal online gehen. Für ein paar Minuten. Für ein kleines Nachdenken über die letzten Jahre, ein kleines Hallo an meine Freunde und dann wieder ein Stilles und bewußtes Ausloggen. Ich brauche das virtuelle nicht mehr, ich lebe in der Realität :)
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Liebe Grüße an alle meine SecondLife-Freunde und Bekannte die hier auch lesen. Ein ganz besonderer Gruß nach Urugay (solltest ja nun dort sein nach deinen Plänen), ich hoffe dir geht es gut und alles ist fein.