Dienstag, 23. Dezember 2008

fröhliche Weihnachten

--
Ich wünsche euch allen, die ihr hier hereinschneit um mir ein wenig über die Schulter zu schauen,
--
ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest.
--


Danke für die lieben Kontakte und die großartige Unterstützung, die ich erfahren durfte.

Danke für euer Verständnis.
--
Danke dass ihr alle da seid.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Zeit der Ruhe und Besinnung

Es wird langsam ruhig für dieses Jahr. Die Aktivitäten in allen Bereichen werden immer weniger. Die Zeit der Ruhe und Besinnung steht an.

In einer Woche ist es soweit. Sozusagen der Jahrestag des Beginns meiner Verwandlung. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2007 war es soweit, dass ich meiner Familie von meinen innersten Geühlen berichtete und ein sehr großes Glück erfahren durfte.

Die Zeit ist irrsinnig schnell verflogen. Ein Jahr gefühlt fast nicht vorhanden. Und doch ist so viel passiert in diesem Jahr. Ich bin meinen Träumen so nahe gekommen inzwischen wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Natürlich liegt noch ein sehr langer Weg vor mir und dem Erreichen des Lebenstraums. Und irgendwie wurmt es mich, dass nun erst einmal ein paar Wochen lang gar nichts vorangeht. Der Rechtsweg ist im Wartezustand und auch der medizinische Weg steht gerade auf Abwarten. Sicher, es dauert eben alles seine Zeit und egal was bislang schon alles erreicht ist, so drängt es eben doch voran. Der Klick im Kopf ist da, ich weiß wer ich bin und wo ich hin will und es dauert alles so lange. Das ist soooo dooooooooof.

Aber ich will nicht ungeduldig sein. Zu gut hat bislang alles geklappt, als dass ich nun mit Gewalt den gesamten Prozeß vorantreiben müßte. Ich glaube dass mir die nun kommenden Tage über Weihnachten und den Jahreswechsel sehr gut tun werden. Alles kommt zur Ruhe. Es ist Zeit zurückzublicken und zu schauen wie das Leben sich entwickelt hat. Zeit zu schauen wo ich mich gerade befinde und ganz in Ruhe zu schauen wie es weitergehen soll. Zeit alles um mich herum zu vergessen und einfach nur im Kreise meiner Lieben zu verweilen. ...

Zeit einfach nur ich zu sein.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Endokrinologe???

Heute war mein erster Termin bei der Endokrinologin. Ich gebe zu, ich hab mir auch erst mal in Wikipedia angelesen was die Endokrinologie überhaupt ist :-)



Nachdem ich also schlauer war bin ich heute ab und habe den doch nicht ganz kurzen Weg auf mich genommen um dan Vor-Ort zu erfahren, dass meine gute Frau Doktor gar nicht da ist ?!?*ööhhmmmm* Und nu??? Ok, ist wohl nicht so schlimm weil zuerst eh mal ein paar Blutanalysen zur Untersuchung losgeschickt werden müssen. Ein paar Untersuchungen? Scheinbar alles Mögliche, so viele Pröbchen wurden da entnommen. Mal sehen was da so alles bei rauskommt. Die lieben Gene/Chromosomen müssen nun auch genau angeschaut werden. Ob sich da was Ungewöhnliches findet? Glaub es zwar nicht, aber wer weiß das schon? Naja, nur eben doof, dass diese Analyse bis zu einem Monat dauern kann bis die Ergebnisse da sind *grummel*. Dann kommt auch noch Weihnachten. Ich denk mal, dieses Jahr wird das nix mehr. Also geht es hier dann 2009 weiter. Grins, nicht im Blog, nein, bei den guten Doktores :-)))



~~~



Naja, die Zeit verfliegt sowieso wie irre und es geht mir weiter prima. Muß nun dringend mich mal um den ein und den anderen Kontakt kümmern. Ich hab euch nicht vergessen. :)

Dienstag, 2. Dezember 2008

Mein Gerichtsweg lebt

Juhuuu, ein Schreiben vom Gericht ist mal wieder eingetrudelt. Ein Zeichen dass mein Anliegen noch lebt und nicht untergegangen ist. Naja, der Inhalt nicht ganz so spektakulär aber immerhin. Was das für ein Schreiben war? Und mir sagt man immer ich sei neugierig ;-). Hihi, nein, war wirklich nix dramatisches. Nur die Weiterleitung eines Gutachterschreibens, dass erst Anfang 2009 die Gutachtenerstellung möglich sein wird. Einerseits natürlich doof weil ich so noch länger warten muß, andererseits gibt mir das die Gelegenheit mich weiter zu erfahren, mich weiter in meiner neuen Rolle zu beweisen und wenn es dann soweit ist werd ich sagen können, dass mein Leben einfach super geworden ist und wirklich alles so klappt wie es klappen soll :-).

~~~

Auch beruflich gibts was Neues. Ok, nur eine Kleinigkeit. Dafür wieder ein Zeichen, dass mein Arbeitgeber wirklich prima ist. Bekam ich mit der letzten Gehaltsabrechnung die Sozialversicherungsmeldung zwecks Namensänderung und da stand sogar ganz unten drauf: Geschlecht - weiblich :-)))

Mein Arbeitgeber hat da geschickterweise eine klitzekleine Erfahrung mit dem Thema.

~~~

Kleines Update zu meiner Gemütsverfassung? Gerne doch. Mir gehts nach meiner Urlaub wieder suuuuper gut. Himmel war diese Auszeit mal wieder nötig. Ich fühl mich richtig wohl. Kommt ja noch der Ausblick auf den Arzttermin nächste Woche hinzu. Bin sehr gespannt was da genau sein wird. Auf jeden Fall wieder mal ein Arzttermin auf den ich mich wirklich freue. Was man ja nicht immer so sagen kann. Aber hier ist es einfach so.

Nun denn, schauen wir wie es weitergeht und freuen uns auf alles was noch kommen wird. Eine spannende und oft auch witzige Zeit liegt vor mir und allen die das Vergnügen haben (oder das Pech ;-P ) mit mir zu tun zu haben *frechgrinst*

Freitag, 28. November 2008

Ich bin nicht alleine...

...in dieser ländlichen Gegend. Nicht dass ich das angenommen hätte, doch wie soll man Kontakte knüpfen mit so einem außergewöhnlichem Thema? Einfach alle anquatschen geht kaum und so war der Artikel in der Zeitung schon ein kleiner Erfolg, den ich mir so gar nicht erwartet hatte. So fand ich in meinem Maileingang eine Nachricht die sich gleich sehr sympathisch anhörte und mich nicht lange zögern lies zu antworten. Heute gab es einen ersten telefonischen Kontakt und ich muß sagen, dass ich mich sehr gefreut habe über die freundliche und offene Art meiner Gesprächspartnerin.
Danke für die Kontaktaufnahme :-)

Freue mich schon auf ein gemeinsames Tässchen Kaffee und feinen Gedankenaustausch.

Donnerstag, 27. November 2008

Zwischenbesuch beim Hausarzt

Heute stand mal wieder ein kleiner Arztbesuch auf dem Programm. Einerseits meinen Hausarzt wieder informieren wie der Stand nun gerade so ist, andererseits die Überweisung zum nächsten Arzt abholen.

Weiter geht es beim Endokrinologen zum Einstieg in die Hormonbehandlung. In zwei Wochen wird der Termin sein und so habe ich es scheinbar tatsächlich geschafft meinen grob vorgedachten zeitlichen Ablauf wirklich hinzubekommen.

Wahrscheinlich geht dann die nächsten Tage wieder ein klein wenig das Gefühls- und Nervengeflattere los, auch wenn ich mich doch sehr nach genau diesem Ternin sehne. Ein deutlicher, ein großer Schritt steht mir da wieder bevor und ich kann es kaum abwarten.

Mittwoch, 26. November 2008

Ich in der Zeitung?

Am Montag hatte ich ein sehr nettes Gespräch in meinem Stammrestaurant. Keines der üblichen mit meinen Kollegen oder Kunden. Nein, die Redaktion des Schwarzwälder Boten, einer Zeitung, interessierte sich für mich. Habe ich es mal wieder geschafft und bin aufgefallen. Wo ich doch das eigentlich gar nicht so wirklich vorhabe. Eigentlich wäre es am ehesten in meinem Sinne einfach so in der Masse der Menschen unterzugehen und gar nicht wirklich wahrgenommen zu werden. Aber das geht halt irgendwie einfach nicht.

Auf jeden Fall erschien heute ein feiner Artikel in der Zeitung auf dessen Online-Ausgabe ich hier einfach mal verweisen möchte.


~~~

Danke für das nette Gespräch am Montag und den feinen Artikel.

Montag, 17. November 2008

das zweite Mal beim Psychologen

Sooooo, nach einer lockeren Woche und einem wundervollen Wochenende stand heute mein zweiter Termin beim Psychologen auf dem Plan. Dieses Mal so ganz ohne Aufregung, im Gegenteil, ich hab mich sogar richtig auf diesen Termin gefreut.

Wenn mich der doofe Verkehr vor Stuttgart nur halbwegs durchkommen hätte lassen *AAARGGG*. Wollt ich doch pünktlich sein und verbrate eine halbe Stunde im stockenden Verkehr bei Böblingen. Naja, immerhin hab ich es dann geschafft pünktlich auf die Minute aufzuschlagen und dafür dann auch gleich dranzukommen :-)

Es war ein guter Termin. Ganz leicht ging es zu berichten und zu unterhalten und so konnte mein Doc mich weiter kennenlernen und ich wieder sehr viele Dinge erfahren. Es tut wirklich gut sich mit jemandem zu unterhalten, der genau weiß was los ist und auch die richtigen und weiterführenden Fragen stellen kann.

Aber auch ich konnte ein zwei Fragen loswerden, die mir gerade auf der Seele lagen und jeweils seeeeehr befriedigende Antworten erhalten.

Meine erste Frage war wie es im rechtlichen Weg nun weiterläuft. Nach dem Brief vom Gericht mit der Bekanntgabe der Gutachter habe ich noch nichts weiter gehört. Nun wußte ich halt nicht ob ich irgendwas unternehmen muß oder ob ich wieder Post bekomme. Antwort: Ich muß mich weiter gedulden und die Füße stillhalten. Einerseits nagt die Ungeduld dass es weitergeht, andererseits sicherlich auch gut, das Tempo in geregelten Bahnen laufen zu lassen. Also gut, dann üben wir uns eben hier in Geduld...wart...auf die Uhr schau...mit den Fingernägeln auf dem Tisch rumklopf...... ;-)))

Meine zweite Frage betraf den medizinischen Weitergang. Und auch hier gab es eine erfreuliche Nachricht für mich. Ich darf zusammen mit meinem Hausarzt die Hormonbehandlung starten, oder genauer, mich zum entsprechenden Facharzt überweisen lassen und dann loslegen. Ein weiterer Schritt auf dem Weg der dann noch lang werden wird kann gegangen werden. Um wenigstens hier keine Zeit zu verlieren gibt es dann auch gleich einen Termin für nächste Woche (Juhuuuu, ich hab mal wieder Urlaub) bei meinem Hausarzt und lass mich dann gleich wieder mit den nötigen Überweisungen ausstatten.

Was mein lieber Psychologe an meinem Stimmchen auszusetzen hat? Das paßt nicht? *Griiiiins* Klar, das ist natürlich ein klitzekleinwenig tief, nicht so dolle, aber eben doch nicht so recht passend. Also auch da wird es dann in Zukunft eine Aktion geben müssen. Zuerst mal beim HNO reinschauen ob mit Logopadie was zu machen ist, oder ob eine kleine Stimmband-OP notwendig ist. Hmmm, wobei ich mir die Frage natürlich eh auch schon gestellt habe und irgendwie derzeit eher tendenziell eher Op sagen würde wie mir etwas stimmlich anzutrainieren. Mal sehen, derzeit ist das icht ganz die oberste Priorität und zudem ist das Jahr bald rum, da gibt es noch eine andere kleine Überlegung so etwas mal eben ins nächste Jahr zu schieben. Aber dass da was passieren muß ist sicher.

~~~

Wie geht es mir eigentlich generell? Ich kann nur sagen, dass ich mich wohl fühle. Alles läuft so normal, dass es fast nicht zu glauben ist, dass da eben etwas an den Umständen nicht ganz dem Üblichen entspricht. Sogar meine Lohnbescheinigung kommen von meinem Arbeitgeber schon an "Frau Theia Andrea..." . Ist ja nun nicht so, dass ich was dagegen hätte dass alles super funktioniert, aber irgendwo muß doch mal ein kleiner Haken sein? Gibt's das? Naja, wenn mal jemand einen findet möge er ihn behalten, ich komm auch gut ohne aus :-)))

Güßle an meine lieben Leser

Mittwoch, 5. November 2008

das letzte Mal "Herr"

Das war's. Das letzte Mal "Herr...". Das letzte Projekt in dem ich noch in meine alte Rolle geschlüpft bin um einen sauberen Abschluß zu sichern ist jetzt abgeschlossen. Netterweise wurde mein Besucherschildchen auch bei diesem Kunden die letzten Male schon auf meinen neuen Namen ausgestellt und doch ist es nun etwas anderes. Das nächste Mal wird es nicht nur das Besucherschildchen sein, sondern auch die Vorstellung vor den Trainingsteilnehmern. Auch hier wird es zukünftig heißen "Mein Name ist Theia..." :-)

Gibt es im Privatleben schon lange kein Rückspringen mehr, so ist nun auch im Beruf an keiner Stelle mehr ein Verstellen notwendig.

~~~

Irgendwie schon "normal" meinte mein Kollege vor ein zwei Tagen als wir uns unterhielten. Im Büro hat sich das Leben tatsächlich schon ziemlich gut eingespielt auch wenn ich diesen Monat noch relativ viel unterwegs war und nur wenige Tage im Büro verbrachte. Wenn das Leben so weitergeht wie es derzeit funktioniert wäre dieser Wechsel so einfach wie es kaum anzunehmen war. Arbeitgeber, Kunden, Kollegen, Freunde, Bekannte und Familie machen mir das Leben so leicht und angenehm, es ist einfach ganz große Klasse.

Daher heute mein Dank an alle Menschen mit denen ich zusammen bin, mit denen ich zusammenarbeite und mit denen ich zusammenleben. Ich bin euch allen soooooo dankbar für eure Offenheit und eure Art mit mir zu leben.

Danke :-)

Freitag, 24. Oktober 2008

Normalität sowie Ende und Anfang zugleich

Wo ist nur die Zeit geblieben? Eine ganze Woche ist vergangen und ich muß wirklich nachdenken was alles geschehen ist. Andererseits, sooo kompliziert ist das gar nicht, denn es war eine ganz nomale Arbeitswoche. Nichts wirklich außergewöhnliches ist geschehen. Das normale Alltagsleben halt.

Aber genau darin liegt das Wunderbare. Dieses normale Alltagsleben durfte ich als Frau erleben. Durchgängig. Und es fühlte sich einfach nur gut an. Kein Hochgefühl oder ein Dauerkribbeln. Normal eben und genau so soll es sein.

~~~

Meine Mail vom Freitag letzter Woche hat ein paar wenige Reaktionen ergeben. Mehr als ich vermutet hatte und vor allem kamen die Reaktionen von völlig unerwarteten Stellen. Dafür taten diese umso mehr gut. Es gibt somit nun keinerlei Hindernisse mehr, die ich nicht überwinden könnte. Der Weg ist frei.

~~~

Die letzte Woche war allerdings auch von einer größeren Gefühlsachterbahn geprägt. Zum Wochenende hin schon Tränen und Freude im Herzen, über die Woche hinweg noch ein paar Mal das Wechselbad zwischen todunglücklich und Lebensfreude pur. Ich wußte gar nicht, dass ich sooo dicht am Wasser gebaut bin.

Der Grund hierfür liegt in einer Entwicklung in meinem Leben, die sich nun ebenfalls schon über knapp 1 1/2 Jahre hinzieht und nun in eine größere Veränderung eingetreten ist. Ein Veränderung die nur indirekt mit meinem großen Lebensumbau zu tun hat, eine Veränderung, die aber damit grad ziemlich parallel läuft. Beides konnte nur beginnen durch das erstmalige "Klick" in meinem Kopf und auch wenn beides eigentlich völlig verschieden ist, so ist es doch so eng verwoben miteinander, dass das was gerade passiert für mich mit eine Wunder gleichzusetzen ist.

Noch vor 2 Jahren war diese Gesamtentwicklung noch nicht mal in meinen Träumen vorhanden und doch ist sie da. Die Zukunft ist für mich erstrebenswert geworden. Ich freue mich auf das was kommen wird.

~~~

Meinen ergebensten Dank für die letzten 18 Monate an dich Carlos. Du hast mein Leben in die Spur gebracht. Dein "kleiner" Anteil hat alles verändert und mir die Chance gebracht wirklich Leben zu können. Du wirst immer mein König, mein großer Bruder sein.


Etwas sehr Schönes ist durch etwas Wundervolles abgelöst worden.


Freitag, 17. Oktober 2008

Bitte Kontaktdaten ändern, Danke :)

Die nun durchgängige Umstellung macht es nötig. Die Kontaktdaten meiner Kollegen und der Kunden mit denen ich zu tun habe müssen geändert werden. Dazu muß eine gewisse Grundinfomation die Runde machen und der heutzutage übliche Weg ist die eMail:

~~~ Mailtext ~~~

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kollegen,

wir sind es in unserem Beruf gewohnt, dass die Dinge an denen wir arbeiten ständigen Veränderungen unterworfen sind. Kaum glauben wir endlich einmal einen stabilen Stand erreicht zu haben, schon kommt von irgendwoher "Wir sollten da doch noch eine klitzekleine Änderung berücksichtigen". Nicht selten können wir dann hingehen und wegen dieser Kleinigkeit die Hälfte unserer Arbeit nochmal neu machen.

Auch in meinem Leben kam vor einiger Zeit der Punkt an dem die Veränderung notwendig wurde. Auf dem Papier eine Winzigkeit, in seiner tatsächlichen Auswirkung das ganze Leben durcheinander wirbelnd.

Die kleine Änderung besteht darin, dass in meiner Geburtsurkunde der Geschlechtseintrag "männlich" durch "weiblich" ersetzt werden soll. Die Hintergründe und Auswirkungen dieser "kleinen" Änderung, der Wechsel von "Andreas" zu "Theia Andrea" reißen alles Gewohnte, alles Bekannte aus den bisherigen Lebensbahnen.

Ich möchte gerne jedem die Möglichkeit geben, so er es wünscht, mehr über die Hintergründe zu erfahren. Auf meiner privaten Homepage befindet sich eine Webseite, die in Kurzform mein Leben beschreibt, in meinem Blog finden sich immer mal wieder Tagebucheinträge zur aktuellen Entwicklung, meinen Gedanken und Tagesgeschehen. Zu finden sind diese Seiten hier:

meine Webseite: *** siehe ersten Eintrag hier im Blog ***
mein Blog: *** ihr lest hier schon ;-) ***

Die kurze Zusammenfassung lautet:
Aus "Herr Andreas ***" wird "Frau Theia Andrea ***".

Zugegeben, aus der Kleinigkeit wird bei näherer Betrachtung ein ganz schöner Brocken, der nun eben in eine Phase kommt in der auch mein ganzes Lebensumfeld, Familie, Freunde und eben auch Kunden und Kollegen, damit konfrontiert wird. Die bisherigen Erfahrungen im Kontakt mit anderen Menschen, mit den Reaktion und dem Feedback, sind sehr positiv und so freue ich mich auf eine weiterhin gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Mir ist bewußt, dass jetzt sicherlich auch die ein oder andere Frage auftaucht. Bitte diese einfach ohne Scheu an mich richten. Keine Frage kann so ungewöhnlich sein wie das Leben, welches diese Fragen aufwirft.


Vielen Dank und freundliche Grüße aus Donaueschingen

~~~ Ende ~~~

Der Weg der Offenheit hat sich bislang als gut herausgestellt und so wird es auch weitergehen. Ich kann mich auch nicht in meinen vier Wänden verstecken, ich muss raus, schon mein Beruf macht dies nötig.

Auch mein Privatleben hat sich sehr verändert. Ich habe in den letzten Monaten mehr liebe Menschen kennengelernt und Kontakt bekommen als in vielen Jahren zuvor. Sicher hängt dies gerade mit meinem neuen Lebensgefühl zusammen welches mir es endlich ermöglicht das Leben richtig zu genießen.

~~~

Donnerstag war Konzerttag. Hubert von Goisern spielte in Tuttlingen und zusammen mit einem Kollegen und zwei Bekannte erlebte ich dieses tolle Konzert. Hätte mir vor einiger Zeit jemand gesagt, ich würde jemals in so diesem Outfit in die Öffentlichkeit gehen, ich bin mir sicher, ich hätte ihn zum Psychater geschickt *griiins*. Aber für mich war es jetzt einfach schöööööön und auch wenn (oder gerade weil?) das Röckchen eines meiner kürzesten war, so ging es mir gigantisch gut. Und ich weiß genau dass ich viele Blicke angezogen habe :-)). Ob das gut tat? Hihi, bei denen ich es bemerkt hatte fühlte ich mich gut. Allerdings waren dies nicht so viele die ich bewußt wahrgenommen habe. Das Normalitätsgefühl für mich nimmt so sehr zu, dass ich mir gar keine wirklichen Gedanken mehr darüber mache ob ich irgendwie auffalle. Hauptsache mir geht es gut.

~~~

Einen speziellen Gruß sende ich heute noch zu Lana ( http://www.lana-hamburg.de.vu ). Danke für die liebe Mail. :-)

Montag, 13. Oktober 2008

Wir werden noch viel Spaß haben.

Ein tolles Wochenende liegt hinter mir. Ein kurzer Besuch bei meiner Familie und ein seeeehr schöner Konzertabend bei Frank. Und das ganz in meinem gefühlten "Ich".

Es ist faszinierend wie supi das Leben bei neuen Bekannten schon in meinem neuen Leben fubktioniert. Klar, inzwischen lernen mich alle als Theia kennen und dann geht das auch locker über die Lippen.

Anders bei meiner Familie, bei den Kollegen und bei mir selbst. Ja, auch ich muß mich umstellen und Automatismen ablegen. An vielen Stellen einfach aufpassen, dass nicht einfach die Gewohnheit durchschlägt und das Gehirn nicht arbeitet wenn es geht mich vorzustellen und zu beschreiben was ich den so mache. Ich flüchte mich ein wenig in neutral gehaltene Beshreibungen, sage nicht "ich bin Trainerin für CAD-Systeme" sondern " ich halte CAD-Trainings". Das kann aber auch nur eine klitzekleine Übergangsphase sein.

Ich darf mich nun überall in meinem Leben selbst erfahren und so leben wie ich mir es immer erträumt habe. Auch wenn sich der Status im Augenblick "Alltagstest" nennt, so sehe ich das für mich schon als endgültigen Wechsel ins neue Leben. Ich weiß einfach dass ich nicht mehr zurück kehren werde. Zu "normal" und "richtig" fühlt sich das alles einfach an.

"Wir werden noch viel Spaß haben."

So gehe ich die kommende Zeit an. Die Zeit des Wandels, der Veränderungen. Hört sich doch viel netter an als "es wird ganz schön kompliziert das alles zu bewältigen", oder nicht? Zudem schätze ich mein Umfeld wirklich so ein, dass die kleinen Pannen und Schwierigkeiten mit einer gehörigen Portion Humor genommen werden und so alle diese kommende Zeit gut hinbekommen werden.

~~~

Und es geht weiter auf einer der vielen Baustellen meines Lebens. Das Gericht hat sich gemeldet und ich weiß nun wer die Gutachter bzgl. meines Antrags auf Vornamensänderung sein werden. Hmmm, der eine ist nicht grad wirklich um die Ecke, aber ist mir völlig egal, ich würde überall hinfahren um meinen Weg gehen zu können.

~~~

Ach ja, und nachträglich "Happy Birthday Matthias"

Freitag, 10. Oktober 2008

Andr.....öhm....Theiaaaa?

Bei einem Kreuzchentest im Internet bei dem es um die Fragestellung "Transsexuell oder nicht" ging kam ich an die Frage: "Haben sie schon einmal eine ganze Woche als Frau gelebt?" Heute kann ich die Antwort geben "JA, und es war gut!"

Seit nunmehr einer Wohe mußte ich nicht mehr in meine alte Rolle wechseln. In der Freizeit und im Beruf konnte ich mich fühlen und erleben wie ich bin.

Und eine Erkenntnis gab es schon. Alle werden wir noch viel Spaß haben. Man glaubt ja gar nicht wie viel Gewohnheit und Automatismus im Alltag so im Spiel ist. Vielleicht sollt ich selbst mal anfangen mich am Telefon mit meinem neuen Vornamen zu melden? Wie sollen die Kollegen das denn sonst üben? ;-)))

Hihi, ok, das kommt schon mit der Zeit. Im Büro ist es ja auch erst seit Mittwoch offiziell. Nicht zu viel erwarten. Die Taktik der kleinen Schritte ist bislang hervorragend aufgegangen und wird sich weiter bewähren.

Jetzt geht es erst mal ins Wochenende und da klappt das alles ja schon viel besser :-)

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Lieber Chef...jetzt ist es soweit

Der große Tag stand an. Erst mal noch ziemlich unspektakulär reichte ich heute mein Bescheinigung über den Alltagstest an meinen Arbeitgeber weiter. Von heute an wird es auch im Beruf nicht mehr "Herr" sondern "Frau" heißen. Mein zukünftiger Name wird den bisherigen ablösen und ich bin meinen Träumen schon so unglaublich nahe.

Die Veränderung wird nun zwangsläufig an einigen Stellen offen gelegt werden. Zu sehr habe ich im Job mit Kunden zu tun, viele davon langjährige Bestandskunden, die mich natürlich so kennen wie ich bislang zu sein schien. Wie sie reagieren werden? Sicherlich läßt sich das nicht bei allen vorhersagen, aber aus meinen bisherigen Erlebnissen denke ich, dass auch hier eher weniger mit negativen Auswirkungen zu rechnen ist. Und wenn einer partout ein Problem damit hat, dann kann ich daran auch nichts drehen.

Die erste Probe aufs Exempel fand dann auch gleich heute statt. Ein geplanter Kundenbesuch für die Vorbereitung eines weiteren Termins sollte den ersten Kunden mit der neuen Situation vertraut machen und stellte sich durchaus als gelungener Einstieg heraus.

Morgen wird's dann richtig ernst. Es steht die erste Schulung auf der Tagesordnung die von "Frau..." gehalten wird. Ob ich eine Beruhigungspille mitnehmen sollte? Bei meiner gesteigerten Aufregung in der letzten Zeit? Nöööö, wird schon :-)

Montag, 6. Oktober 2008

Sektkorken oder Tränen ?

Meine Gefühle spielen heute wieder Achterbahn. Eigentlich ein Tag der Freude und doch kämpfe ich gerade dieses doofe Gefühl des "ich muß heulen" nieder. Wieso? Vermutlich weil heute einfach wieder zu viel Gutes geschehen ist und ich mich immer mehr von meinem alten "Ich" loslöse. Und so groß die Freude über den Aufbruch ins wahre "Ich" ist, so groß ist die Gefühlswallung, das Wissen, dass 36 Jahre des Lebens zurückbleiben. Viele Jahre in denen ich nicht das leben konnte was ich wirklich wollte. Nicht weil mich niemand gelassen hätte, sondern weil ich so lange gebraucht habe endlich zu begreifen wer ich bin, was ich bin. Viele Monate weiß ich es nun schon, bin mir meines Weges sicher und doch ist heute ein Punkt erreicht an dem die letzte Weiche gestellt wurde, das letzte Signal auf grün geschaltet hat und der Bahnsteigswärter den Abfahrtspfiff gegeben hat. Ich kann nun Fahrt aufnehmen und mein neues Leben ganz und gar angehen.

~~~

Zwei Dinge sind heute geschehen. Ich war das erste Mal beim Psyschologen und der Ergänzungsausweis vom dgti e.V. ist angekommen.

Mein Termin heute war gut, sehr gut sogar. Auch wenn ich vor Nervosität bibbernd im Wartebereich auf meinen Termin gewartet hatte und nichts mit mir anzufangen wußte. Aber in dem Augenblick als ich aufgerufen wurde mit "Frau ..." und den Doc gesehen habe wußte ich

"das paßt".

Eine freundliche Begrüßung und ein Sprechzimmer das eine Gemütlichkeit ausgestrahlt hat wie es mein Wohnzimmer nicht schafft haben die erste Aufregung genommen und das Gespräch begann sehr angenehm. Ich mußte innerlich schmunzeln beim Beobachten meines Docs, seine Art ist einfach befreiend und so konnte ich meinen Worten freien Lauf lassen. Es ging mir gut, auch wenn sich meine Aufregung erst langsam löste und ich vermutlich erst beim nächsten Mal so richtig frei sein kann.

Und ich bekam das sehnlich erhoffte Stück Papier. Die Bescheinigung, dass ich den Alltagstest offiziell angehe und ich nun endlich auch im Beruf umswitchen kann, auch da Theia Andrea sein darf.

Als ob das Schicksal einen Wink geben wollte traf heute auch der Ergänzungsausweis ein. Eine Hilfe für die Bewältigung von verschiedenen Situationen in denen ich mich ausweisen muß, meine Identität beweisen muß. Und eine Hilfe vielleicht schon das ein oder andere Offizielle auf meinen neuen Namen umgeschrieben zu bekommen.



~~~

Nun denn, stellen wir die Frage:

Sektkorken oder Tränen?

Die Antwort: Die Freudentränen dürfen bleiben und die Sektkorken dürfen fliegen :-)

~~~

Ich möchte mich gerne hier noch bei einer sehr lieben Person bedanken. Falls sie diese Zeilen liest weiß sie dass sie gemeint ist.

Danke für die wunderbare Empfehlung des Psychologen und vielen lieben Dank für den Hinweis auf den Ergänzungsausweis des dgti e.V. Ich bin mir sicher, dass mir diese Hilfe ein gutes Stück des Weges erleichtert hat.

Danke

Samstag, 4. Oktober 2008

keine 48 Stunden mehr...

und mein erster Termin beim Psychologen ist Geschichte. Boah, wenn es doch nur schon soweit wäre. Mein Aufgeregtheitslevel steigt immer mehr, bin ich froh, dass ich heute Abend ne feine Ablenkung haben kann , puuuhhhh. :-)

Was wohl bei dem Temin rauskommt? Naja, wir werden es sehen. Einen kleinen Wunsch habe ich, ob er erfüllt wird schreib ich am Montag.

Bis dahin..Grüßle
Theia

Samstag, 27. September 2008

Normalität in der Öffentlichkeit

Seit ein paar Monaten steht ein mehr oder weniger regelmäßiger Stadtbummel in Stuttgart an. Wieso? Hihi, meine Fingernägel wachsen halt auch und müssen ab und an gemacht werden. Ein solcher Termin stand heute wieder an und so habe ich das dieses Mal zu einem großen Stadtbummel ausgeweitet.

Ist schon irgendwie komisch wie normal sich alles anfühlt. Null Aufregung mehr wenn ich in die Öffentlichkeit gehe. Das einzige an was ich mich noch gewöhnen muß ist das Rockgebaumel um die Beine rum *grins*. Aber sonst? Alles mit normalem Puls. Klamotten in der Damenabteilung anprobieren, hihi, schon das Durchwühlen der Kleiderständer macht einfach Spaß. Und wenn dann noch das ein oder andere Kauferfolgserlebnis kommt ist suuuuuuper :-)

~~~

Ich wünsch mir nur noch eins im Augenblick. Ich möchte auch im Büro endlich den Schritt hinbekommen und den Schalter umlegen. Mal sehen woher ich das entscheidende Stück Papier zuerst bekomme. Vom Gericht, vom Psychologen oder den Ergänzungsausweis vom DGTI e.V.? Mal sehen, egal was es sein wird. Wir reden vermutlich nur noch von Tagen bis wenigen Wochen bis es soweit ist. Und dann habe ich einen Stand erreicht der meinem Traum schon ein ganzes Stück weit Realität hat werden lassen.

Dienstag, 23. September 2008

Ungeduld und Zickenterror

Ich weiß nicht was los ist...ok, wahrscheinlich weiß ich es schon,

ich werd ungeduldig

Mir geht alles zu langsam. Ich weiß dass alles am Laufen ist und dass ich eigentlich zügig dabei bin mein Leben in den richtigen Bahnen verlaufen zu lassen. Und trotzdem ist da diese Ungeduld. Sicherlich verständlich weil die Erkenntnis was mich an meinem Leben gestört hat da ist, zur Gewißheit geworden ist, und ich endlich den Schalter umlegen will. Mein altes "Ich" ganz hinter mir lassen will und endlich wirklich nur noch "Ich" sein mag.

Was hindert mich daran? So bescheuert es sich anhört: "Eigentlich nichts". Und doch stehe ich da wie eine gespannte Mausefalle, bereit zuzuschnappen sobald ... Sobald was? Was hindert mich? ... Ein Stück Papier. Wie, ein Stück Papier? Naja, ich habe zwar eine Bescheinigug von meinem Hausarzt dass ich wegen eines "transsexuellen Syndroms" in Behandlung bin aber ich will noch etwas eindeutiges für meine Firma. Eine klare Aussage, dass ich mein Leben nun zu 100% umstellen muß, nein will, auf dem Weg zu mir. Und zwar JETZT. Ein Attest von meinem Psychologen, ein Beschluß von meinem Richter, wie auch immer.

Ich befürchte dass meine Ungeduld sich negativ auf meine Stimmung auswirkt. Mir fehlt die Lust im Job 100% Leistung zu bringen und das ist grausig weil mir meine Arbeit in meinem Kollegenumfeld eigentlich Spaß macht. Trotzdem hab ich das Gefühl wenn ich könnte ich würde ausbrechen aus meinem Alltag. Weg, einfach nur weg. Wohin und was auch immer, Hauptsache weit weg. Alleine Sein. Nichts mitbekommen vom Hier und Jetzt. Wirklich "Alleine" sein? Ich weiß es nicht. Ich weiß grad nichts mehr. Einerseits will ich nichts mehr hören und sehen, andererseits wünsch ich mir eine Schulter zum Anlehnen, mich Ausheulen über diese doofe Warterei, dieses "nichts geht voran"-Gefühl welches völlig bescheuert ist weil es ja voran geht. Aber zu langsam *heul*. Scheiß Ungeduld.

Ob es wohl auch mit der aufkommenden Ungeduld zusammenhängt dass ich innerlich immer aufgeregter werde wegen meinem Termin am 6. Oktober beim Psyschologen? Normalerweise hätte ich bislang immer gesagt dass mich so etwas ziemlich kalt läßt. Dieses mal merke ich aber wie meine Anspannung langsam immer größer wird. Schon der Gedanke daran treibt meinen Puls hoch und ich werd zittrig. Ich wünschte es wäre endlich soweit. Wo es doch nur noch etwa 13 Tage sind. Ich hasse diese Ungeduld.

~~~

Eine kleine Entschuldigung muß ich an meine Kollegen richten. Sorry, ich weiß, dass ich heute Zicke war, aber seh das eben so. Meine Meinung. Wir wollen aber zusammenarbeiten und es tut mir leid dass ich so arg bockig war. (~Dickkopf an~ Ändert aber an meiner Ansicht und Einstellung nix. ~Dickkopf aus~)

Mittwoch, 17. September 2008

Amtsgericht - ein weiterer Schritt auf meinem Weg

Die Nacht war erstaunlich ruhig. Erstaunlich? Ja, weil gestern der Tag doch durchaus schon mit einem gewissen Anstieg an Aufregung gezeichnet war.

Warum denn? Nun, heute stand mein erster Termin bei Gericht an. Mündliche Anhörung wegen meines Antrags auf Vornamensänderung.

Ich war viel zu früh da. Klar hatte ich mir extra Zeit eingeplant. Morgens zeitig aufgestanden, gemütlich fertig gemacht und *prima* noch eine Stunde bis zu der Uhrzeit zu der ich eigentlich los wollte. Und selbst das war schon mit viel Luft geplant. Was also tun? Warten, doof rumsitzen und warten. Auf irgendwas konzentrieren mag ich mich nicht mehr, ich hab die Befürchtung, dass meine Aufregung sowieso alles erschwert. Naja, dann halt einfach irgendwie die Zeit totschlagen.

Eine halbe Stunde bevor ich eigentlich geplant losfahren wollte bin ich dann ab. Ich hab's einfach nicht mehr länger zuhause ausgehalten. Dass ich dann eine Stunde vor Temin bei Gericht aufgeschlagen bin war irgendwie klar. Warum sollte am heutigen Tag auch nur irgendwo auch nur eine Minute auf dem Fahrweg ungeplant draufgehen? Naja, macht ja nix, ich kann warten...neeee kann ich nicht...aber was soll ich machen? Vielleicht in Ohnmacht fallen weil mir eine Dame vom Gericht mitteilt, dass der Richter gerade außer Haus unterwegs ist und mein Termin vermutlich auch noch etwa eine halbe Stunde später wird???? *URKS* Ok Ok, hauptsache er findet statt, und wenn ich hier den halben Tag warten muß, kein Problem...ich sagte doch kein Problem?...*heul* wie soll ich die Wartezeit nur überleben??? Naja, dauerndes auf die Uhr schauen war zum Glück nicht möglich und irgendwann kam mein Richter dann und ich durfte eintreten.

Und nun ging es ziemlich fix. Kurzes in die Akte schauen, ganz kurzer Blick auf meinen Personalausweis...(das Foto paßt nicht und mein Aussehen zum Text da drauf schon zwei mal nicht, ich bin das nicht *grins*)...alles ok, los geht's. Ein paar einfache Fragen, eine Aufklärung wie das Verfahren dann weiter ablaufen wird und 10 Minuten später war es das schon gewesen. Kurzes Verabschieden und ich hab's hinter mir. *große Augen mach*

Ich finde Zeit ein wenig meine Gedanken und Eindrücke zu sammeln. Mein wichtigster Eindruck: Der Richter macht das Thema nicht zum ersten Mal, er weiß um was es geht und führt das Verfahren ganz neutral durch. Meinen Psychologen lehnt er im Gegensatz zu anderen Gerichten in anderen TSG-Fällen direkt als Gutachter ab, aber ich habe den Eindruck, dass ich damit keinen Nachteil haben werde da ich meinen Psychologen in Hinsicht Diagnosestellung für den Medizinischen Weg sowieso erst Anfang Oktober kennenlernnen werde und hier noch keine Einschätzung habe wie das Gutachten ausfallen würde; auch wenn ich mir für meinen Teil sicher bin, dass die Diagnose klar ist.

Ich bin eigentlich ganz positiv gestimmt. Der Richter hat mich nicht gleich nach Hause geschickt und gesagt "Kommen sie irgendwann wieder", sondern hat meinen Antrag angenommen, mir sogar ein klein wenig Mut gemacht indem er bemerkte, dass wenn a) beide Gutachten meinen Antrag unterstützen der weitere Ablauf ziemlich klar ist , und b) falls vielleicht ein Wackler in einem Gutachten ist, dann auch noch nicht alles gescheitert ist und der Weg trotzdem offen ist. Find ich schon mal gut. Scheint als ob ich zumindest den ersten Eindruck nicht vergeigt habe :-).

~~~ tief Luft holen ~~~

Ist ja nicht so, dass damit der Tag schon gelaufen wäre. Nach dem Termin geht es ab ins Büro. Umziehen? Ich??? Nööööö. Bin ich erstens viel zu faul zu und zweitens sicherlich besser gekleidet als wenn ich mich umziehen würde *grins*.

Hey, ich hab ja noch gar nicht geschrieben wie ich heute bei Gericht war *ups*, kleines Versäumnis *zwinker*. Naja, viel Überraschung mag das sicherlich nicht sein. Ich war selbstverständlich, ist ja Teil meines Privatlebens, in meiner weiblichen Rolle unterwegs. Feines Business-Outfit, schwarzer Rock, weiße Bluse mit schwarzer Jacke, schwarze Schuhe mit kleinem Absatz und Täschchen für Geld, Ausweiß, usw. . Geschäftsfrau eben, dem Anlaß entsprechend.

Und genau so ging es dann direkt mit einem Kollegen zum Mittagessen ins Stammlokal. Wieder mal. Und heute war es gut gefüllt dort. Mein Ego ist inzwischen fest genug um das völlig locker zu sehen. Die Blicke bemerke ich, die folgenden Reaktionen kann ich abschätzen, brauche ich nicht mehr zu beobachten. Bei Manchen gibts ein kurzes Schwätzchen mit dem Nachbarn und dann Grinsen, bei anderen geht einfach das Leben weiter. Ich erkenne schon an den Blicken wer wie reagieren wird. Den Schneid mich persönlich anzusprechen hat niemand.

Der Nachmittag ist normaler Arbeitstag. Und ich merke wieder einmal, natürlich gehört es für mich dazu wenn ich Frau sein darf auch als Frau gekleidet zu sein, aber ich brauche es nicht um ich zu sein. Ob wie heute gekleidet oder wie derzeit noch üblich mit Jeans und Shirt ist egal. Das Gefühl ist das gleiche. Natürlich ist mein Bild von mir selbst stimmiger aber es zeigt mir eben, dass meine Gefühle die Richtung vorgeben und nicht irgendwelche äußerlichen Vorlieben.

~~~ Ich bin auf dem richtigen Weg ~~~

Donnerstag, 4. September 2008

Du sagst wie es läuft

Mein Chef ist wieder da und wir haben uns kurz unterhalten weil ich ja gerne ein 6-Augen Gespräch wegen des zukünftigen Fahrplans zwecks Lebensumstellung in meiner Firma haben wollte. Er meinte nur, dass doch alles geklärt ist, ich soll sagen wann es soweit ist und dann ist es so.

Ich scharre also mit den Hufen und bin am überlegen wann nun der Stichtag sein soll. Ich möchte zwar am liebsten sofort alles umstellen, aber irgendwie wäre es mir doch auch sehr recht irgendeinen Schrieb, eine Vorgabe zu haben, die mir in kitzligen Situationen eben eine rechtliche Absicherung gibt. Entweder dass das Gericht sagt "Wenn Sie Frau sein wollen, dann sind sie es ab sofort" oder mein Psychologe gibt mir ein Attest auf den Weg mit, dass mein Wandel als Frau seine Rechtmäßigkeit hat. Ich will ja nicht nur so aussehen, ich will so leben, und dazu gehört auch die Nutzung meines zukünftigen Vornamens und alles was eben so dazu gehört. Nur mache man das einmal jemandem klar, der das nicht einsehen will, ohne etwas offizielles in der Hand zu haben.

Grrrrrr, ist das saudoof. Naja, alles ist absehbar, bis zum Gerichtstermin sind es keine 2 Wochen mehr und mein erster Psychologen-Termin ist auch in einem Monat. So lange werd ich es in dieser "Laßt mich endlich leben"-Wartestellung noch aushalten.

Sonntag, 31. August 2008

♫♪♪♫ Theia Andrea Wunderlich ♫♪♪♫

Ein wunderschönes Wochenende liegt hinter mir. Ein "zweites Mal" und eine Uraufführung kennzeichen diese Tage.

Ein "zweites Mal"? Jaa. Getreu dem Songtitel "Gönn dir was" von meinem Lieblingskünstler gönnte ich mir einen Besuch, den ich in seiner Art wohl lange für völlig abwegig erklärt hätte. Ich und einfach so hingehen und mein Fan-Sein ganz und gar ausleben? Den Künstler, zu dessen Konzerten ich nun schon unzählige Male in meiner virtuellen Welt gegangen bin weil ich einfach nicht genug bekommen kann von dieser Stimme und den Liedern, im wahren echten reelen Leben treffen? Jaaa, genau das ist passiert. Die Einladung des Besuchs an die Fans wörtlich genommen und kurzentschlossen die Verabredung gemacht. Samstag war es dann soweit und mit einem Kribbeln im Bauch, aber auch voller Vorfreude, trudelte ich bei


ein. Ganz bei ihm privat :-). Ja, er wußte über seinen Besuch Bescheid und dies sollte später während seines Live-Auftritts zu eben der Uraufführung führen.

Einem wunderbaren Kennenlernen und Unterhalten folgte dann das zum Anlaß des Besuchs genommene Live-Konzert aus dem Wohnzimmer ("Frank's Living Room Stage") ins virtuelle Leben. Wunderbar zu beobachten wie der Mensch hinter dem bekannten Avatar der zweiten Welt so in der Wirklichkeit ist. Frank liebt und lebt die Musik und dies zeigt sich in seinen Liedern und seiner Darbietung. Faszinierend ist es anzusehen wie er die Musik fühlt und für sein Publikum in einmaliger Weise transportiert.

Im Verlauf dieses Konzerts kam es dann zur Uraufführung eines Songs, der erst kurz zuvor von Frank geschrieben wurde. Ein Song in dem ich mich wieder fand wie noch in keinem anderen Lied der Welt. Wie das? Der Song beschreibt mich. Jaaa, wirklich :-)). Mein Leben in wunderbarer Weise aufgenommen und in treffendsten Zeilen Liedtext umgesetzt. Strahlend und mit feuchten Augen lauschte ich dem Song der sicherlich mein zukünftiges Leben begleiten wird. Treffend wie kein anderes Lied möge es auch anderen Menschen als Symbol stehen, ihnen den Mut geben ihren Weg zu finden und zu gehen. Danke für

♫♪♪♫ Theia Andrea Wunderlich ♫♪♪♫

:-)

(wer den Song hören möchte kann sich hier: http://www.zaplive.tv/web/frankberens das aufgezeichnete Konzert anhören. Hört euch das ganze Konzert an, Frank wird euch begeistern.)

Hihi, ach ja, eine kleine Überraschung hatte ich auch für Frank. Kurz vor dem Ende des Konzertmitschnitts ist zu sehen was ich für Frank hatte. Wer es wissen mag muß schauen :-P

So ging ein wieder sehr schönes Wochenende vorüber und viele weitere werden folgen.

Samstag, 23. August 2008

Ist die von Ihrem Mann?

Bitte wie? Öhm, ich glaub ich hab mich grad verhört *grins*. Hat die Dame an der Baumarktkasse mich mal eben verheiratet. Zum Bezahlen meiner Sachen habe ich wie üblich meine EC-Karte gezückt. Nach einem kurzen Blick schaut mich die Kassiererin kurz an und meint

"Ist die von Ihrem Mann?"

"Nöö, das ist meine." Kurzer irritierter Blick und "Ohhh, Entschuldigung" Strahlen meinerseits "kein Problem, paßt schon" :-)))
Hab ich schon gedacht ich müßt jetzt meinen Personalausweis zücken um zu beweisen das ich noch nicht das bin was ich bin ... sein will.

In knapp einem Monat ist erst mein erster Gerichtstermin und erst dann geht der ganze juristische Prozeß los. *urks* Ich hoffe nur, dass das ohne Komplikationen läuft und nicht irgendwelche komischen Forderungen seitens Gericht oder Gutachter kommen. Diebestenfalls als Minimum anzusehenden 6 Monate Verfahrensdauer sind in meinen Augen schon eine Zumutung aber wirklich als absolutes Mindestmaß zu vermuten. Die meisten Quellen sprechen für die Vornamensänderung von üblicherweise 12 bis 18 Monaten. *stöhn*.

Ich weiß aber, dass ich so bald es geht mein bisheriges Leben hinter mir lassen möchte und den völligen Schritt zu mir selbst machen will. Hängen tut das in meinen Augen nur noch an einem Gespräch in meinem Job mit meinen Chefs. Ich hoffe, dass in 2 bis 3 Wochen ein solches stattfinden kann. Wenn es nur schon soweit wäre, ich mag dieses Rollenspiel fürs Büro nicht mehr.

Freitag, 22. August 2008

Celtic Rock / Irish Speed

Ein feines musikalisches Erlebnis in meinem Stammlokal in Donaueschingen. "Musik im Park" ist angesagt und das Thema des Abends ist "Celtic Rock/Irish Speed". Zum Glück hat das Wetter rechtzeitig aufgemacht und ich konnte mich aufraffen hinzugehen. Und es hat sich wahrlich gelohnt. Meine Vermutung was für Musik mich da erwartet wurde genau erfüllt und so gab es einen tollen Abend, der sich bis tief in die Nacht zog. Ganze 3 1/2 Stunden allertollste Musik (ok, 2 kleine Pausen gabs ;-) ). Erst um halb 1 Uhr begab ich mich auf den Heimweg. In der Tasche eine CD der Band :-)

Und ich war stolz auf mich. Wieder einmal habe ich es geschafft mich weiterzuentwickeln. Noch vor kurzer Zeit wäre ich wohl zuhause geblieben. Gemütlich am PC. Alleine. Heute Abend gab es keinen PC. Dafür gab es viele nette Leute. Ein paar Gespräche mit anderen Stammgästen. Viele Fremde und wieder das Gefühl, dass es genau so sein soll wie es ist. Wieder mal eine Bestätigung dass mein Weg offen vor mir liegt und ich ihn nur noch gehen muß.

Ein schöner Beginn in ein neues Wochenende.

Dienstag, 19. August 2008

alle Signale zeigen Grün

Eine Mail und eine Antwort und das wahnsinnig gute Gefühl dass alles Gut wird. Auch im Job sind wichtige Weichen gestellt, noch notwendige Gespräche werden zwar erst folgen, aber die Richtung ist klar und paßt. Die dringend vom Umfeld benötigte Unterstützung und der Rückhalt ist da.

Nach meiner Mail an meine direkten Kollegen und meinen Chef habe ich auch eine Ebene höher nun die Voraussetzungen, dass mein Leben zukünftig in besten Bahnen laufen kann.

~~~

Ich hoffe nur, dass das alles in dieser positiven Weise weitergeht. Manchmal beschleicht mich das Gefühl das könne gar nicht wahr sein so gut wie gerade alles abläuft. Bislang gab es noch in keinster Weise irgendwelche negaiven Reaktionen oder Rückschläge. Selbst bei Stellen an denen ich mir nicht so ganz sicher war wie meine Veränderungen ankommen und kommentiert werden würden. Nicht, dass ich darauf lauere, dass es irgendwo mal nicht gut laufen soll. Ich bin überglücklich dass alles sooooo gut läuft. Nur wie das eben im Leben normal so ist, wenn etwas soo gut ist, dann befürchtet man einfach immer , dass irgendwann der große Hammer kommt. Aber denken wir positiv und freuen uns dann springt die Lebensfreude und das gute Gefühl über und falls es gelingen sollte, wirklich ohne irgendwelche größeren Ecken und Kanten durch alles durchzukommen, dann kann das auch für andere ein Signal sein, ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihren Weg zu finden.

Danke an euch alle, die ihr mir so lieb und positiv eingestellt begegnet :-)

Montag, 18. August 2008

Blutsauger und andere Untersuchungen

Boah, wie ich das gar nicht mag das frühe Aufstehen. Aber was soll man machen wenn man um 8 Uhr morgens beim Doktore sein soll um sich ein wenig Blut abnehmen zu lassen für die ein und die andere Untersuchung? Naja, das läßt sich verschmerzen. Immerhin kann ich da problemlos zuschauen (wenn die Nadel mal drin ist ;-) ). Hilft ungemein. Ganze drei Ampullen mit meinem kostbaren Lebenssaft mußte ich lassen.

Blutsauger ;-)


Zweiter ToDo-Punkt sollte eine Terminvereinbarung beim Urulogen sein. Aber irgendwie überhol ich mich bei dem Tempo in dem alles läuft selbst. Bei der Anmeldung trug ich mein Anliegen vor und bat um eine Terminvereinbarung worauf die Frage kam "Wollen Sie gleich da bleiben?" Ähm, ich wollt doch eigentlich nur einen Termin, wer sprach den von jetzt??? Naja, dann soll es eben so sein und schwupps saß ich schon im Wartezimmer. Nur kurze Zeit darauf wurde ich schon aufgerufen und saß einem netten Doc gegenüber, der den Eindruck machte, dass das Thema Trans- und Intersexualität nicht ganz neu war für ihn. Fein, mal was Neues :-) . Und er fragte wie ich denn gerne angesprochen werden möchte, ganz lieb. Wie ? Muß ich noch schreiben was ich gesagt habe? *breitgrins*. Ach ja, fehlt noch das Ergebnis? Ja, mit mir ist alles in Ordnung,

alles so wie es sein soll

...also was halt die Biologie dazu sagt. Gesund durch und durch und keine Dinge zu finden die da nicht hingehören. Ist doch auch was. :-)

Sonntag, 17. August 2008

Eine Veränderung muß sein

Einkaufsbummel mit Mutti und Schwester. Es ist schon schön, dass es der ein oder andere Laden inzwischen kapiert hat, dass manche Leute ein klein wenig größere Kleidungsgrößen benötigen. Hihi, witzigerweise könnt ich mit Mutti und Schwesterlein meine Klamotten tauschen, wir haben alle eine ähnliche Kleidungsgröße *grins*

---

"Andreas, ist das was für dich?" hallt es durch den Laden beim Einkaufsbummel *URKS*. Mutti hat mich halt wie gewohnt gerufen um mir etwas zu zeigen. Nur wir sind in der DAMENBEKLEIDUNGS-Abteilung!!! In mir zieht sich alles zusammen. Ich weiß dass sie sich da keinen Kopf drum gemacht hat und ich habe bislang auch noch nichts gesagt...aber das geht gar nicht. Nein nein nein.

Ich habe das heute dann zuhause angesprochen mit der Bitte meinen zukünftigen Namen zu verwenden in der Öffentlichkeit. Was sicherlich schwierig wird ist meine Familie auf "Theia" umzustellen, aber ich habe mich ja nicht ohne Grund dafür entschieden zukünftig einen Doppelvornamen führen zu wollen. "Theia" als Zeichen für mein neues Leben und "Andrea" als Zeichen dass ich noch immer ich bin, nur eben zu meinem wahren Ich gefunden habe. Sicherlich möchte ich gerne "Theia" als Rufnamen verwenden, aber auch "Andrea" ist mir völlig recht. Nur "Andreas" geht einfach nicht mehr wenn andere Leute dabei sind.

Ich denke, dass ich im Privaten nun den endgültigen Schnitt machen werde und es da "Andreas" gar nicht mehr geben soll.

Im Beruf wird es sicherlich auch nicht mehr lange bis zur Umstellung gehen. Nur ist gerade Urlaubszeit und meine beiden für mich wichtigen Vorgesetzten sind im Urlaub. Also wird das wohl irgendwo Anfang bis Mitte September werden bis zu einem Gespräch (passend vor meinem ersten Gerichtstermin, dann habe ich auch für da einen weiteren Argumentationspunkt für mich.). Mit meinem direkten Chef ist das zum Glück sowieso kein Problem, auch darüber sollte das kein größeres Thema sein. Ich kann von Glück sagen, dass ich zu dem kleineren Prozentsatz an Betroffenen zähle, die ihren Job nicht verlieren. Ob ich mir sicher bin? Ziemlich. Und ich habe da meine Gründe. Zwei Gründe genau genommen. Gibt es nämlich in dem Unternehmen in dem ich arbeite bekanntermaßen zwei weitere Mädels, die meinen Weg teilen.

---

Ab und an kommt die Frage, ob das was passiert, also die ganze Umstellung meines Lebens mit den Randhandlungen Justiz und Medizin nicht zu schnell geht.

Eine einfache Antwort darauf kann ich gar nicht so geben. Geht es nämlich nach meinen Träumen und Wünschen, dann geht alles viel zu langsam und ich wäre am liebsten schon viel weiter. Geht es nach meinem Verstand, glaube ich, dass das Tempo so in Ordnung ist.

Man darf eben auch nicht vergessen, dass meine Umwelt den ganzen Prozeß ja erst seit kurzer Zeit mitbekommt. Auch sind im Augenblick notwendigerweise mehrere Dinge gleichzeitig am Laufen, so sieht das eben nach viel und überstürzt aus. In Wahrheit läuft alles in einem guten überschaubaren Tempo und ich bin mir sicher, dass alles so wie es läuft bestens ist.

Freitag, 15. August 2008

ein Anruf - ein Termin

Hmmm, was mache ich nur dass im Augenblick irgendwie alles wie gewünscht zu laufen scheint? Liegt das an meinem unglaublichen Glücksgefühl endlich meinen Weg im Leben gefunden zu haben? Färbt das ab?

Es klappt im Augenblick wirklich alles :-)

Ich hatte eine Empfehlung für einen Psychlogen und direkt mein erster Anruf dort hat einen Termin als Ergebnis . Ok, ich muß nun zwar eineinhalb Monate warten, aber selbst das scheint mir ziemlich zügig wenn ich so im Web lese.

Nun steht aber wieder ein schönes Wochenende im Kreis meiner Lieben an und ich darf wieder viel schöne Zeit geniesen. Mir geht es richtig gut im Augenblick :-)

Donnerstag, 14. August 2008

Verdacht auf "transsexuelles Syndrom"

Heute stand mein zweiter Besuch bei meinem Doc auf dem Programm. Mit vielen Informationen im Gepäck bin ich hin und hatte wieder einen supi Termin. Ein feiner Doc :-). Dass das Thema nicht gerade sein täglich Brot ist macht überhaupt nichts. Wir finden den Weg gemeinsam. Ganz wichtig für mich ist hingegen dabei dass ich ein gutes Gefühl habe und das stimmt einfach perfekt.

Mit vielen Infos hin und mit vielen Dingen wieder raus. Überweisungen wegen dem

Verdacht auf "transsexuelles Syndrom"

zum Psychologe und den notwendigen Untersuchungen im Handtäschchen. Ein weiterer Schritt ist getan. Dieses Mal auch ein sichtbarer. Die nächsten Schritte werden folgen.

---

Dazu eine weitere Premiere. Weil mein Arzttermin mitten am Tag lag und ich es nicht eingesehen habe mich fürs Büro extra umzuziehen stand auch mein erster beruflicher Auftritt entsprechend meinem zukünftigem Leben an. Schon beim Reinkommen am Morgen irritierte ich meinen Kollegen *grins*. Sonst war der Tag einfach so wie ich das erwartet habe: Es war nix besonderes los. Weder was die Arbeit betraf noch meine Gefühle am Tag. Es hat einfach wieder genau so gepaßt wie ich das schon die ganze Zeit merke. Es geht mir gut aber es fühlt sich eben auch "normal" an. Ich habe die ganz große Hoffnung, dass der Geschlechterwechsel für mich und mein Umfeld vergleichsweise gut ablaufen kann. Natürlich läßt sich nichts wirklich vorhersagen und mit der ein oder anderen Schwierigkeit ist sicherlich zu rechnen. Aber warum darf auch eine solche nicht ganz alltägliche Geschichte nicht einfach einmal ohne großen Wellenschlag über die Bühne gehen? Wäre schön.

Ach ja, eine weitere Premiere stand auch noch an. Jaaaa, ich weiß, ein ziemlich bewegender Tag :-). Um was es geht? Nichts dramatisch wildes, nur ebend das Mittagessen sollte auch wieder einigen Leuten meines Umfelds Fragezeichen in die Köpfe gezaubert haben. Ich war zusammen mit meinem Kollegen in unserem Stammrestaurant. Naja, und das eben auch zum ersten Mal als Frau gekleidet. Ich sage ja, ich zieh mich nicht x-Mal am Tag um. ;-) . Mal sehen was da in der nächsten Zeit an Reaktionen kommt.

---

Ich hoffe nun, dass ich möglichst bald einen Termin beim Psychologen bekomme der mir die notwendige Diagnose aus psychisch/neurologischer Sicht stellen kann. Ich möchte sehr gerne bald mein Leben komplett umstellen, aber dazu auch eine gewisse Grundlage für offizielle Stellen haben. Sei es in Form der Diagnose oder als juristische Voraussetzung. Einen kleinen Schrieb der mir eben eine gewisse Absicherung gibt, so dass ich nicht nur auf das Wohlwollen angewiesen bin auch wenn dieses bei den wichtigsten Stellen zum Glück vorhanden ist.

Dienstag, 12. August 2008

Sie werden zu diesem Termin geladen

Ui, ein förmlich zugestellter Brief in meinem Postkasten? Was das wohl sein mag? Ob ich einen Blitzkasten an der Straße übersehen habe?

Nein, mein Amtsgericht hat sich gemeldet. Nachdem ich gerade erst die Info bekommen habe dass meine Namensgeschichte nach Rottweil übergeben wurde, kommt schon heute ein Brief mit der Mitteilung dass am 17.9. meine mündliche Anhörung erfolgen soll.

Es geht voran :-)

Naja, zumindest auf der rechtlichen Schiene. Die medizinische hat eine kleine Startschwierigkeit. Mein Doc befragte leider eine unwissende Uniklinik in Freiburg mit dem Ergebnis, dass die Auskunft von dort gar nix taugt. Naja, was man nicht selbst macht. Meinem Doc geb ich da keine Schuld. Der muß sich ja darauf verlassen, dass die Infos die er bekommt in Ordnung sind. Und wenn eine Uniklinik keine Ahnung hat, was soll er dann machen? Macht nix, dann werd ich ihn eben Aufklären müssen wie das ganze ablaufen wird ;-). Frau ist ja schließlich selbsständig genug und kann im Internet lesen :-))))

Nur mal abklären wie ich das mit dem Büro schaukle. Mein Termin beim Doc ist auf Donnerstag Mittag angesetzt, extra umziehen deshalb? Nöööö, dann wird das halt mein erster Bürotag meines wahren Ichs werden. Früher oder später wird das eh nicht anders sein, warum also nicht mal sanft damit einsteigen? Ist eh kaum einer da weil hier im Land noch Ferienzeit ist. Mal mit Cheffe reden :-)

Hab ich schon mal gesagt, dass ich mich wahnsinnig befreit fühle? Wie wenn eine riesen Last von einem abfällt? Ich bin so froh, dass mein Weg begonnen hat.

Donnerstag, 7. August 2008

mein Geburtstag

Vor genau 36 Jahren erblickte ich das Licht der Welt. Wäre ich doch nur gleich ein Mädchen geworden dann bräuchte ich jetzt diesen Weg nicht zu gehen. Oder wäre es dann nur anders herum gelaufen? Gut dass man es nicht sagen kann und dies "wäre, hätte, wenn"-Geschichten lassen unendlich viele Varianten zu. Und welche Beduetung haben diese auf das was wirklich ist? Genau. keine. Alle Gedankenspielchen sind völlig überflüssig. Wir sind so geworden wie das Leben uns hat werden lassen und wir müssen mit diesem jetzt und ist leben und zurechtkommen.

Beim Blick zurück auf mein Leben kann ich mich nicht so wirklich beschweren. Mir ging es soweit ganz gut. Kleinigkeiten die vielleicht hätten anders laufen können aber zunächst mal kein Grund zur Klage. Obwohl..naja, fehlte da nicht etwas wirklich wichtiges? Oder fehlte es nicht? Eine menschliche Beziehung außerhalb der Familie, eine Freundin, einen Freund wäre wohl doch eine Bereicherung gewesen. Oder doch nicht? Ich hatte doch niemals das Gefühl dass etwas fehlt?

Heute kann ich sagen, dass mir eben doch etwas gefehlt hat. Ich konnte nur nie. Wie hätte ich mich wirklich in ein Mädchen verlieben sollen wo ich doch selbst eines war? Oder in Jungs? Als Mann??? Ich bin dich nicht schwul. Eine völlig absurde Situation, egal wie ich es gedreht hätte, es hätte einfach nicht geklappt. Ganze zwei Mal hab ich mir eingebildet mich in ein Gegenüber verliebt zu haben, beide Male verpuffte das schneller als ich mir das einreden konnte.

Erst als es in meinem Kopf den berühmten Klick machte war ich in der Lage mich wirklich zu verlieben. Gefühle wahr werden zu lassen und zu erleben wie es sein kann in einer Beziehung zu leben. Ich habe die Guten aber auch die miesen Gefühle kennengelernt, das Aufblühen der Liebe und das Zerbrechen des Herzens. Und ich habe ein Gefühl kennengelernt, das ich niemandem zu erleben wünsche. Das besch... Gefühl einem Menschen den man aus tieften Herzen liebt und bei dem man das Gefühl hat, dass da auch umgekehrt mehr ist als man das eigentlich zulassen wollte, diesem Menschen die Seifenblasen zerplatzen lassen zu müssen. Und dabei ist es egal ob das in der sogenannten realen Welt oder der zweiten Welt geschieht weil es in diesem Augenblick enfach nur noch reale Gefühle gibt. Völlig losgelöst von dem Ort und den Umständen wo diese Gefühle sich entwickelt haben.

Auch wenn unschöne Gefühle zu meinem Leben dazugehörten, so habe ich doch feststellen können, dass ich in der Lage bin zwischenmenschliche Gefühle zu entwickeln. Das Gefühl des Verliebt seins, die Geborgenheit in den Armen eines lieben Menschen, das Miteinander und das wunderbare Gefühl diesen geliebten Menschen ebenfalls glücklich zu sehen. Der einzige Haken bei der Sache ist, dass ich dieses Gefühl nie als Mann fühlen konnte, nie in der Lage war es zu entwickeln. Nur mein Eingestehen dass ich wirklich Frau bin lies diese Gefühle zu.


---


Nun, ich bin zum Glück nicht alleine an meinem Geburtstag dieses Jahr. Meine Mutti und meine Schweser sind zu Besuch und ich darf mit den beiden so sein wie ich sein mag. Zwei Urlaubstage erlauben es uns ein wenig etwas gemeinsam zu unternehmen und ich muß schon an vielen Stellen schmunzeln wie gut die beiden mit den Umständen zurechtkommen. Ich bin so froh, dass ich mit meinen beiden Lieben inzwischen offen reden kann. Meine Entscheidung den ganzen Weg gehen zu wollen (eher zu müssen) mag meine Mutti noch nicht so ganz, das merke ich, aber es geht nicht anders.


---


Ein Brief vom Amtsgericht Tuttlingen ist eingetrudelt. Nein, noch nichts weltbewegendes, nur die Information, dass mein Antrag auf Vornamensänderung an das zuständige Gericht in Rottweil weitergeleitet wurde. Immerhin ein Zeichen dass das am Laufen ist.


Sonntag, 3. August 2008

einfach nur Ich

5 Tage lang völlig frei Ich sein dürfen. Was kann es schöneres geben? Immer Ich zu sein? Jaaaa. Aber das wird noch ein langer Weg.

Samstag konnte ich mich fein mit Maren unterhalten. Einer neuen Bekannten die den langen Weg der vor mir liegt erfolgreich bewältigt hat. Sie gab mir viele wichtige Tipps und wird mir auch zukünftig gerne Fragen beantworten. Danke dir Maren.

Ich sehe nur zu gut wie sehr ich noch am Anfang meines Weges stehe. Aber ich weiß absolut dass es mein Weg sein wird. Einiges wird wesentlich schneller passieren müssen wie ich das gedacht habe. So wird der Alltagstest bald beginnen müssen, nur dazu möchte ich vorher wirklich den ersten Besuch beim Psychologen machen. Irgendeinen Schrieb, Attest oder ähnliches mag ich in den Händen halten um an den diversen Stellen wie Arbeitgeber, Ämter, Krankenkasse usw. wenigstens etwas hinlegen zu können, dass die Leute sehen, dass mehr dahintersteckt als nur ein in Frauenkleidung herumlaufender Mann. Entgegen dem Gesetzestext scheinen die Gerichte wohl auch zur Vornamensänderung diesen Alltagstest schon haben zu wollen. Nun ein Problem darin sehen ich nicht, weil ich ja bis auf die Zeit in meinem Job schon umgeschwenkt bin. Aber gerade für eben so wichtige Dinge wie Job oder irgendwelche offiziellen Dinge will ich ja die Namensänderung, um eben was in der Hand zu haben. Kann das sein, dass das saudoof ist???

Naja, schaun wir mal. Wäre ja naiv zu glauben, dass das einfach so nach meinen Vorstellungen ablaufen würde. Aber eins versprech ich mir und der Welt: "Ich werde meinen Weg gehen und mich nicht unterkriegen lassen!"

Donnerstag, 31. Juli 2008

Ich will den Weg mit Ihnen gehen

Heute stand ein weiterer Schritt auf meinem Weg an. Der Beginn des medizinischen Wegs. Der erste Besuch bei meinem Hausarzt sollte nun erfolgen und er startete mit dem Besten was hätte passieren können:

"Guten Morgen Frau....Herr...ähm..."

"Danke Herr Doktor, genau da liegt mein Problem." Mein Arzt hätte mir den Einstieg nicht mehr leichter machen können und mit nur wenigen Worten war die Aufregung weg und ein sehr gutes Gespräch kam zustande.

Was habe ich mir zuvor nicht Gedanken gemacht wie ich erkläre warum ich da bin und was ich will. Aufregung pur. Ich dachte mir irgendwann im Wartezimmer nur noch "gut dass ich beim Arzt, bin, gleich kipp ich um vor Aufregung." Puls oder Blutdruck zu messen hätte in dieser Zeit Fabelwerte ergeben aber ich habe es überlebt. :-)

Auch wenn dies erst mal "nur" ein ganz kurzes Gespräch gewesen ist, so sind doch wichtige Dinge angestoßen. Mein Arzt macht sich schlau und ich habe für mich einen riesigen Schritt vorwärts gemacht. Ich weiß dass ich den Weg gehen will und zusammen mit meinem Doc gehen kann.

"Ich will den Weg mit Ihnen gehen."

Danke

Dienstag, 29. Juli 2008

Andreas oder Theia Andrea?

Eine weitere Kollegen-Reaktion und eine gute Frage die zu klären sein wird. Die Frage wie nun nach meiner Offenbarung und nach meiner Ankündigung des Antrags auf Vornamensänderung die zukünftige Anrede sein soll? Wie bisher bis zu einer gerichtlichen Entscheidung in mehr oder minder langer Zeit oder vorgreifend mit meinem hoffentlich zukünftigen Vornamen?

Im Privaten werde ich sicherlich behutsam meinen Wunschnamen einführen aber im Beruf?

Wenn es nach mir geht wäre mir hier Theia Andrea auch lieber und würde mich auch wieder weiterbringen. Bestehen kann ich natürlich nicht drauf und was machen im Umgang mit Kundschaft im Beruf? Eine nicht ganz einfache Sache, schließlich soll mein Job, der mir mein Leben in welcher Form auch immer überhaupt nur ermöglicht, nicht in Gefahr geraten.

Das Problem an dem Thema ist, dass ich rechtlich noch keine Möglichkeiten habe aber andererseits gerade für die Rechtsthematik in dieser Hinsicht vermutlich auch ein richtungsweisendes Signal setzen könnte. Ganz sicher wird das ein Thema werden über das zu reden sein wird und ich denke mal, dass sich da durchaus eine Art Zwischenlösung aufbauen lassen wird.

Sehen wir das wie so vieles einfach mal wieder als Herausforderung für die eine Idee gebraucht wird die alle zufrieden stellen wird. Findet sich sicher :-)

--

Hab ich schon gesagt, dass ich drei Tage Urlaub vor mir habe? Also 5 Tage am Stück ohne Einschränkungen ich sein kann? *Freu*

Montag, 28. Juli 2008

"Respekt"

Die Reaktionen auf meine Offenlegung meines inneren Ichs sind vielfältig. Aber bislang alle sehr positiv. Trotzdem gibt es Unterschiede und manche Reaktionen sind einfach eine ganz besondere Erfahrung.

Und zu diesen besonderen Reaktionen gehört auch die eines Kollegen. Sonst nicht um Worte oder auch mal flappsige Sprüche verlegen kam nur ein Wort von ihm...

"Respekt"

Ein Wort und doch gibt es so viel. Manche Menschen vermögen es nicht in vielen Tausend Worten einen solchen Schub an Glücksgefühlen auszulösen wie es dieses eine Wort schafft.

Danke

Sonntag, 27. Juli 2008

ein Feuerwerk am Himmel und im Bauch

Mit einem wundervollen Feuerwerk ist der heutige Tag zuende gegangen. Ein Feuerwerk in vielen bunten Farben und Formen am dunklen Nachthimmel.

Das Feuerwerk in meinem Bauch rührte einfach daher, dass das Spaktakel am Himmel in meiner "alten" Heimat stattfand. Dort wo ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe. Dort wo mich doch viele kennen ... oder eben halt nicht wirklich kennen.

Ich hab sie gespürt, manche verwunderte, manche amüsierte Blicke. Aber es hat mir nichts ausgemacht. Ich weiß wer ich bin, wer ich sein will und ich weiß, dass die Leute nicht in mich hineinschauen können. Dass sie nicht verstehen warum ich so bin wie ich bin. Und ich mache ihnen keinen Vorwurf wenn sie lächeln müssen weil sie einen Mann in Frauenkleidung sehen. Sie wissen es nicht besser. Aber ich weiß es und ich fühle mich gut. Ich bin kein Mann in Frauenkleidern, ich bin völlig korrekt angezogen. Ok, die weißen Söckchen in den Sandalen passen nicht ganz so ideal, aber was soll ich machen wenn ich mir in meinen neuen Schuhen Blasen gelaufen habe? *fg*

--

Meiner Mutti habe ich von meinem Antrag berichtet. Ich glaube sie hat da doch ein wenig zu knabbern dran. Ich kann sie verstehen. Aber ich weiß, dass sie das verstehen wird und dass ich mich in Zeiten der Not an sie wenden kann und dass sie immer für mich da sein wird.
Danke Mami

Samstag, 26. Juli 2008

Geschafft und ein bunte Parade

Mein Brief ist am Bestimmungsort. Um 13 Uhr habe ich ihn heute beim Amtsgericht eingeworfen. Auch wenn er da jetzt über das Wochenende schmoren muß, so weiß ich doch, dass er dort ist wo er sein muß.

--

Mein Weg führt mich heute nach Stuttgart zur Christopher-Street-Day Parade. Ich möchte dabei sein, wenn viele tolle Menschen für ihre Träume, Wünsche und Rechte kämpfen. Dies in einer ausgelassenen, freundlichen und friedlichen Weise tun.

2.000 Menschen im Zug und rund 170.000 am Rand der Straße haben die Parade begleitet.

Meine Gedanken schwirren umher und stellen fest wie widersinnig doch vieles ist. Heute gelte ich noch als schwuler Mann und wenn ich meinen großen Weg geschafft habe bin ich eine "normal" hetero Frau ?!?!?!? Und das obwohl ich doch trotz allem der selbe Mensch geblieben bin? Verstehe das mal einer und erkläre es mir und der Welt, Herzlichen Dank.

Freitag, 25. Juli 2008

Ein großer offizieller Schritt ist vorbereitet

Ich habe ihn geschrieben. Mein offizieller Antrag auf Vornamensänderung ist geschrieben und liegt bereit seinen Weg zum Amtsgericht zu gehen. Ich werde den Brief höchstpersönlich in den Briefkasten des Gerichts einwerfen, nicht dass ich der Post nicht zutraue das auch zu können, aber soll auch ein kleiner symbolischer Akt werden. Der ganz bewußte Schritt mein Leben neu weiterleben zu können.

Das Schreiben war schwer. Ich habe für die Form und offiziellen Dinge eine feine Vorlage gehabt. Das Schwere lag darin mit diesem Schreiben eine Art Startschuß und Abschluß zu verbinden. Der Startschuß in die Gewissheit, wirklich auf dem Weg zu sein den ich mir so lange gewünscht habe, der Weg den ich gehen muß um in meinem Leben 100% glücklich sein zu können; ein Weg von dem ich eigentlich schon viele Jahre weiß dass ich ihn gehen werden muß. Aber der damit beginnende Abschied von meinem bisherigen Leben bringt auch Tränen mit sich. Tränen der Trauer (ich hatte durchaus bisher ein gutes Leben das nun eine riesige Veränderung erleben soll) und Tränen der Angst (wie wird meine Familie, meine Umwelt reagieren?).

Aber meine Tränen helfen mir auch meine Gefühle zu erkennen und helfen mir meinen Weg zu finden. Sie sind Bestätigung und Orientierung, Warnung und Verarbeitung, ich brauche sie.


"Manchmal müssen bittere Tränen vergossen werden um glücklich werden zu können"
Theia Wunderlich, SecondLife 2007

Ein Satz der mir bewußt macht, dass nicht alles immer super läuft. Vielmehr gibt es Höhen und Tiefen im Leben die man durchmachen muß. Wer aber glaubt ohne Tiefen leben zu können, der wird die wahren Höhen niemals erkennen.

Donnerstag, 24. Juli 2008

Ich - Wer bin ich?

Ein fröhliches "Hallo" an alle, die den Weg hierher gefunden haben (und allen, denen ich die URL aufs Auge gedrückt habe *fg*).

Mein eigener Blog und das zu einem Thema, das sicherlich nicht zu den einfachsten der Welt gehört, das ich aber versuchen möchte auch in dieser Form für mich aufzuarbeiten. Um was soll es gehen? Nun, eigentlich "nur" um mich. Ich weiß, das hört sich erst mal etwas egoistisch an, aber zu mehr fehlt mir derzeit noch die Kraft. Sollte ich auch anderen etwas Gutes durch mein Geschreibsel bringen können, so würde mich das sehr glücklich machen. :-)

Mein Einstiegstext wird sicherlich etwas länger werden, aber er beschreibt erst mal ausführlich worum es geht. In Zukunft möchte ich versuchen hier in mehr oder minder gewisser Unregelmäßigkeit (wann immer es was für mich zu erzählen gibt und was ich gerne festhalten möchte) zu schreiben, meine Gefühle und Entwicklungen in allen Bereichen festhalten um später einmal die Möglichkeit zu haben meinen Weg erfassen zu können.

Genug der Vorworte, jetzt geht's los:


Wer bin ich?

Ich kann nicht anfangen mit den Worten „Ich bin Andreas und wurde am 7. August 1972 in Karlsruhe geboren“. Warum nicht? Stimmt doch werden sich jetzt viele wundern. Richtig, rein formal und nach Papier stimmt das auch. Aber in diesem Satz steckt eine große Irrung, eine Lebensillusion mit der nun Schluss sein muss. Drei Informationen von denen zwei unumstößlich sicher sind und demzufolge nur eine nicht der Wahrheit entspricht.

Ich bin nicht Andreas. Oder anders gesagt: Mein gefühltes inneres „Ich“ kann nicht länger diesen Namen tragen, weil er nicht zu einer Frau passt. Und ich bin eine Frau, auch wenn in meinen Papieren „männlich“ steht. Nur eben genau das stimmt nicht.

Schon seit ich bewusst zurückdenken kann schwelt in mir die Vorstellung, dass ich eigentlich lieber als Mädchen zur Welt gekommen wäre. Eine meiner Erinnerungen, die am weitesten richtig bewusst zurückliegen ist meine Aussage zu einem damaligen Klassenkameraden in der Grundschule auf dem Nachhauseweg „Ich wäre viel lieber ein Mädchen“. Zu dieser Zeit gab es sicherlich noch nicht den dringlichen Wunsch an dem tatsächlichen Geschlecht etwas drehen zu wollen aber in meiner weiteren Entwicklung lies mich dieses Gefühl niemals los. Das Gefühl, dass Andreas lieber Andrea wäre.

In meinen Träumen und in Zeiten in denen ich alleine zuhause war lebte ich schon immer im Spiel und in Gedanken als Mädchen. In meiner Fantasie war ich immer eine Frau. Ich habe nie Gedankenspiele gehabt in denen meine Rolle der entsprach wie sie mein biologisches Geschlecht eigentlich vorgab.

Mit den Jahren versuchte ich dieses Gefühl loszuwerden, versuchte mein Leben als Mann zu leben und im Beruf ist mir das bislang durchaus auch gelungen. Nur warum? Nun, weil es in meinem Beruf nicht auf das Geschlecht ankommt. Sicherlich habe ich einen extrem technischen Beruf, immerhin habe ich Maschinenbau studiert und arbeite seit 1996 in verschiedenen Firmen in dieser technischen Welt.

Nur im Privatleben habe ich niemals wirklich zu mir gefunden. Habe nie den Weg gefunden mit mir selbst wirklich klar zu kommen und es auch nie geschafft intensiver mit anderen Menschen zusammenzukommen. Ich habe in meinen nun schon fast 36 Lebensjahren noch niemals wirklich engen Kontakt mit anderen Menschen haben können.

Ich lebte schon immer in meiner eigenen kleinen Welt. Nach Feierabend nach Hause und die Welt um mich herum verfloss zu einem unbedeutendem Nichts. Meine kleine Traumwelt, in der ich so sein durfte wie ich mir mein Sein vorstellte, durfte ich das fühlen und erträumen. Und immer wechselte ich in dieser Welt zur Frau.

Bis Anfang 2007 hatte ich in meinem Leben noch nicht eine Beziehung, keinen wirklich engen menschlichen Kontakt. Ich kam zwar immer irre gut mit anderen aus, ob in der Schule oder im Beruf, ob mit Männern oder Frauen. Allerdings sah ich auch nie den Wunsch in mir aufkeimen eine Bindung mit jemand anderem einzugehen. Anfang 2007 änderte sich das plötzlich.

Was war geschehen? Nun, ich entdeckte eine Möglichkeit wie ich mein Traum-„Ich“ leben konnte. Eine Möglichkeit mich so zu geben und zu erleben wie ich sein wollte und ich konnte mich selbst erfahren und erkennen, dass das was ich schon immer in meinem tiefsten Inneren wusste wahr ist. Ich entdeckte die virtuelle Welt SecondLife. Ich schuf mein virtuelles „Ich“ nach meinen Wünschen und Träumen und begann zu leben. (Meine Lebensgeschichte in Secondlife findet sich auf meiner Webseite: http://www.theiawunderlich.de/ ). Ich begann mich mit anderen Menschen zu unterhalten, durfte Ich sein ohne mein offizielles Ich präsentieren zu müssen, durfte erleben wie es ist als Frau leben zu können. Ich wäre am liebsten in meinen Computer hineingegangen um dieses virtuelle Leben zu meinem echten Leben zu machen. Und ich hatte die erste Beziehung in meinem Leben. Eine Beziehung zwischen Mann und Frau. Und die Frau war ich. Ich hatte meinen ersten Liebeskummer und fand den ersten Menschen, der mir mit der Zeit zu einem der wichtigsten Menschen in meinem wirklich Leben wurde. Ich fand Carlos. Auch hier durfte ich wieder die Frau in der Beziehung sein. Ich fand meine Gefühle und die Liebe zu mir selbst. Ich fand mich selbst! In einem der schlimmsten Momente meines Lebens musste ich meinem geliebten Carlos dann beichten, dass die Frau die er auch sehr lieb gewonnen hatte außerhalb der virtuellen Welt keine biologische Frau ist, sondern im Körper eines Mannes steckt.

Ich hatte vor rund einem Jahr das Glück auf diesen großartigen Menschen zu treffen, der mir bewusst machte, dass mein Traum nicht irgendein Hirngespinst ist; dass mein tiefster innerer Wunsch Frau zu sein, der seit Anbeginn meines bewussten Denkens in mir steckt, nicht nur von mir so gefühlt wird, sondern ich auch, wenn das Sehen keine Rolle spielt, von anderen Menschen genau so aufgenommen werde.

Weihnachten 2007 offenbarte ich mich meiner Familie. Sie hatte schon länger zuvor gemerkt, dass irgendetwas im Gange war. Ich lies mir meine Haare schon einige Zeit wachsen, Ohrlöcher wurden gestochen und in gewisser Art und Weise verschloss ich mich nach außen hin erst einmal um dann mit dem eigenen Eingestehen dass es eben nun mal so ist in mein wahres Leben hinein zu explodieren.

Vor knapp einem halben Jahr begann ich dann mich auch real als Frau zu leben. Damenkleidung hing schon viel in meinem Schrank. Nur begann ich dann auch in die Öffentlichkeit zu gehen. Ein erster Ausflug erfolgte, ein weiterer und inzwischen habe ich im Privatleben den völligen Wechsel vollzogen. Einkaufen, Freizeit oder Besuche bei meiner Familie erlebe ich inzwischen so wie ich mir das schon immer erträumt habe. Und ich fühle mich dabei einfach normal. Kein komisches Gefühl oder ein besonderes Gefühl. Einfach nur gut und eben so als ob es nie etwas anderes gegeben hätte.

Nur im Beruf, im Umgang mit Kunden und Kollegen spiele ich noch die Rolle des Mannes, aber auch da fühle ich in mir die Frau. Das was die Menschen hier sehen entspricht nicht dem was ich bin. Mein Chef weiß inzwischen Bescheid und auch die ersten Kollegen. Sobald diese Webseite online ist werde mich ich auch hier offiziell offenbaren.


Ich habe die absolute Gewissheit gefunden, dass ich den Weg für mein Leben gefunden habe. Ich will auch offiziell die Frau sein die ich schon immer bin. Mein zukünftiger Lebensweg ist damit vorgezeichnet. Ich bin so glücklich wie noch nie in meinem Leben auch wenn zur Zeit immer wieder Tränen fliesen weil viel Schweres vor mir liegt. Aber ich weiß dass ich nur auf eine Art weiterleben kann und will. Als Frau.


Wie wird es nun weitergehen? Mein Weg ist nun klar, ich muss ihn gehen. Viele Schritte sind notwendig um in Zukunft mein Leben in den richtigen Bahnen verlaufen zu lassen. Der eine Schritt wird es sein bei meinem Amtsgericht einen Antrag auf Vornamensänderung einzureichen. Eine erste formelle Aktion um endgültig Ich zu sein. Aus „Andreas“ soll „Theia Andrea“ werden. „Theia“ um zu zeigen dass ich ein neues Leben beginne, das Leben das ich schon immer haben wollte und nun endlich angehen kann. Und „Andrea“ um zu zeigen, dass ich schon immer der Mensch war wie ich es auch weiterhin sein werde. So wie ich seit vielen vielen Jahren im Verborgenen gelebt habe und nun endlich den Schritt gehe um mein Leben wirklich leben zu können.

Der nächste Schritt, der sicherlich parallel stattfinden wird, ist der erste Besuch bei meinem Hausarzt. Ich will auch diesen Weg gehen. Eine langer, steiniger und schwerer Weg. Aber auch dieser ist notwendig, denn nur so kann ich wirklich „Ich“ sein.

Ein Weg der viel verändern wird liegt vor mir. Ein Weg, der Energie, Nerven, Zeit und Geld kosten wird. Ein Weg, der mich vieles aus meinem bisherigen Leben kosten wird, der mir aber mein wirkliches Leben erst geben wird.

Aber egal was es mich kosten wird, ich bin bereit Alles zu geben. Ich bin bereit mein bisheriges Leben in die Waagschale zu werfen, alles hinzuschmeißen und ich bin mir sicher, dass es richtig ist.

Ich möchte mich schon heute bei allen Menschen bedanken, die mich auf diesem Weg begleiten wollen. Bei meiner Familie, die mir zur Seite stehen wird, das weiß ich, bei meinen Kollegen, die mir wie eine Familie ans Herz gewachsen sind, bei meinen Freunden, von denen ich viele leider nur mit ihrem virtuellen Namen kenne, aber auch ihr liegt mir sehr am Herzen. Und bei Wolfgang (Carlos), meinem großen Bruder, der mich so aufgenommen hat wie ich bin und dem ich so gerne zur kleinen Schwester geworden bin.


Ganz viele liebe Grüße

Theia Andrea