Sonntag, 28. November 2010

Es schneit

Hmmm, irgendwie ist es jedes Jahr das gleiche. Irgendwann gibt es den ersten Schnee und es ist klar: Der Winter ist nun wirklich da. Ok, ich fahre nun schon seit einem Monat mit Winterreifen rum, und doch ist irgendwie die Hoffnung da, dass sich der Schnee mal einen Winter nicht blicken läßt. Zugegeben ist das bei einer Wohnlage auf etwas über 600m Meereshöhe nicht soooo sehr realistisch und doch... Aber muß der Schnee dann unbedingt meiner Frau die Fahrt hierher unmöglich machen? Gemein. Und so hat sich der Schnee also dieses Jahr gleich doppelt unbeliebt gemacht beim ersten Mal fallen. *grummel*

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Was gibt es denn Erfreuliches zu berichten? Nun, es geht mir sehr gut. Ich bin gesundheitlich prima drauf, hab auf der Arbeit zu tun und mein Privatleben ist, wenn man mal von diesem fiesen Schnee absieht, allererste Sahne. Ähm, Sahne ... Schnee??? Irgendwie fast das gleiche, also mal optisch gesehen. Nur ist mir Sahne trotzdem lieber. Obwohl....könnte der Schnee nicht also auch was Gutes haben? Wie sich heute Abend herausgestellt hat, ist das tatsächlich so. Meine Ehefrau zieht ja bekanntlich so Stück für Stück zu mir. (Nicht bekannt? Dann aber hurtig hier lesen!) Und wenn nun zwei ausgewachsene Haushalte zusammen kommen, dann gibt es das ein oder andere Möbelstück einfach doppelt. Doch was macht man mit doppelten Möbelstücken? Wegwerfen? Nein, viel zu schade. Schöner ist es, man kann sie noch verkaufen oder zumindest in gute Hände abgeben. Und eben das hat sich heute für ein paar Möbelstücke kurzfristigst ergeben, so dass es gut war, dass der Schnee mein Liebstes daran hinderte her zu kommen. Tja, so ein fieser Schneefall hat eben doch auch noch gute Randerscheinungen. (Trotzdem wäre es mir lieber gewesen es hätte nicht geschneit.)

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Eine neuerliche Kontrolle meiner Hormonwerte stand die Tage auch auf dem Plan. War die letze Kontrolle doch auch schon wieder 9 Monate her *ups*. So lange sollte das an sich nicht auseinander liegen. Egal, hat sich nun eben so ergeben. Doch wie schaut es denn aus? Nun, der Östrogenwert ist prima, nur das Testosteron ist wieder zu viel. Gut, nach dem letzten Check hatte meine Frau Doktor die Dosis für das blockende Medikament stark reduziert, das war eben ein Stückchen zu viel. Also heißt es nun eben wieder die Dosis etwas zu erhöhen. Nur im Januar schon wieder zur Kontrolle ist etwas doof, ich fahre gute 1 1/2 Stunden zu meiner Endokrinologin. Denke mal mein Hausarzt kann die Werte auch ermitteln lassen. Spare ich mir die Fahrerei mitten im Winter nur fürs Blut abzapfen. Mal sehen.

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Was gibt es noch zu berichten? Ist ja seit meinem letzten Post auch schon wieder über ein Monat Zeit ins Land gezogen. Irgendwie verrückt wie die Zeit rennt. Dafür läßt sich meine Krankenkasse gut Zeit mit einer Antwort auf das Schreiben mit der OP-Indikation. Ich muß mal meinem Versicherungsmenschen auf den Zahn fühlen, die sollen sich mal gefälligst äußern was sie noch haben wollen an Unterlagen. Klar, Infos von der Klinik. Aber was braucht es sonst noch? Nicht dass es mir nicht recht wäre, wenn das Indikationsschreiben und das Gerichtsurteil zur Vornamensänderung ausreichend wären, aber auch das könnte man mir ja mitteilen. Irgendwie hab ich das Gefühl, die sind da ein bizzeli lahmarschig bei meiner Krankenkasse. Andererseits, soo schlimm ist das ganze aber auch nicht, die nächsten Klinik-Vortermine werde ich wohl sowieso erst auf nächstes Jahr ab April machen, dass ich mit den Terminen nicht aufpassen muß. Schließlich möchte ich gerne, dass meine Frau auch mit dabei ist, und das ist einfacher wenn wir nicht mehr auf einen Dienstplan von ihr Rücksicht nehmen müssen. Im Sinn habe ich derzeit noch zwei bis drei Kliniken zu besuchen: Frankfurt (Dr. Sohn), Krefeld (Dr. Krege) und München (Dr. Liedl). Wo es dann schlußendlich sein wird, das wird sich dann zeigen.

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Nun geht es erst mal gemütlich auf Weihnachten und den Jahreswechsel zu (könnte mich mal wer aufklären wo das Jahr 2010 geblieben ist???), nächstes Jahr geht alles wieder weiter.

Mal schauen ob der nächste Post wieder einen Monat braucht. ;-)

Viele liebe Grüßles an alle
Theia

Samstag, 23. Oktober 2010

Vorwarnung an meine Krankenkasse

Soooodele, mal ein kürzerer Blogabstand wie zuletzt :-). Auch wenn nicht wirklich weltbewegendes passiert, so gibt's doch mal wieder einen kleinen Schritt vorwärts.

Das OP-Indikationsschreiben ist nun auf dem Weg zu meiner Krankenkasse zusammen mit dem Gerichtsbeschluß. Dann weiß die schon mal so was da auf sie zukommen wird :-). Tja, so eine geschlechtsangleichende OP ist halt nicht grad für 2,50€ zu bekommen und dann kann schon mal gespart werden ;-). Naja, eigentlich konnte sich meine Krankenkasse ja schon Anfang des Jahres ihre Gedanken um den weiteren Fortgang machen als meine Vornamensänderung dort durchgeführt wurde. Würde mich wundern wenn es dort in meinen Akten nicht schon lange einen kleinen Vermerk geben würde. Einen wirklichen Antrag auf Kostenübernahme kann ich derzeit noch nicht ganz stellen, da ich ja noch nicht weiß welche Klinik es denn werden wird, bzw. welcher Doc da unten an mir die Veränderungen vornehmen darf.

Schauen wir mal, wird sich sicherlich auch nicht heute oder morgen entschieden, ein zwei Gespräche mit potenziellen Kandidaten werde ich noch führen. Vor Frühling 2011 wird sicherlich sowieso keine OP stattfinden, da gibt es noch ein ganz anderes, sehr wichtiges Projekt, das erst mal erfolgreich durchgeführt sein will. Schließlich möchte ich soooo gerne mit meiner Liebsten endlich ganz zusammen sein und wir sind grad fleißig dabei das zu bewerkstelligen. Ich freu mich so sehr darauf :-)

Derzeitiges Ziel mit der Krankenkasse ist es einfach dort schon mal zu klären was die alles haben wollen und wenn es dann mit den Daten mit der Klinik und dem Arzt soweit ist, dann soll es dann halt möglichst zügig und einfach über die Bühne gehen. Also schon mal vorfühlen und anleiern. Wird schon alles fein klappen :-))).

Viele liebe Grüße an alle meine tapferen Leser. Danke dass ihr hier weiter dran bleibt auch wenn es mal etwas dünner ist mit Beiträgen. Freue mich sehr :)

Theia

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Mir reicht's ...

mit den hohen Herren von Bahn, Bund und Land.

Ups, was ist denn nun los? Theia? Hallo? Alles klar mit mir? Was hat dieses Thema mit meinem Weg zu tun? Zugegeben, nix direktes, aber irgendwie halt doch.

Die Politik ist abgehoben und hat vergessen wie ihr Auftrag lautet.

"Dem Volke dienen" sollte jeder Politiker in seinem Aufgabenheftchen stehen haben. Doch irgendwie haben die hohen Herren und Damen das irgendwie vergessen aufzuschreiben bzw. zu verinnerlichen. Dass irgendwelche Manager von Großunternehmen das nicht so sehen ist ja irgendwo noch nachvollziehbar, doch die "Vertreter des Volkes" sollten sich da mal ein wenig besinnen.

Mir persönlich geht es noch nicht mal so extrem um das Projekt Stuttgart-21 direkt, wobei ich es auch nicht mehr nachvollziehen kann wie man da Milliarde um Milliarde an Steuergeldern reinstopfen kann ohne dass ein Ende der Kostensteigerungen absehbar wäre und von einer Wirtschaftlichkeit nach meinem laienhaften Verständnis sowieso keine Rede mehr sein kann. Gut Argumente gibt es für und gegen das Projekt, mir leuchten die Gegenargumente irgendwie mehr ein (http://www.kopfbahnhof-21.de/). Aber wie schon gesagt, das Projekt ist das eine, das andere, und für mich viel schlimmere, ist die Art und Weise wie mit den Protesten des Volks umgegangen wird.

Da wird von diesem hohen Herrn der Bahn der Bevölkerung doch tatsächlich ein Widerstandsrecht abgesprochen. Das Volk hat jedes Recht zum Widerstand, und außerdem: Woher kommt denn der Großteil des Geldes mit dem sein tolles Projekt bezahlt wird??? Kann ich als unfreiwilliger Geldgeber nicht mal klar machen dass ich nicht einverstanden bin und dagegen angehen? Oh doch, ich kann und ich darf!!!

Da wird ein Polizeieinsatz mit deutlich über 100 verletzten Demonstranten als gerechtfertigt verargumentiert bei einer Demonstration mit Menschen quer durch alle Bevölkerungsgruppen, sicherlich keine wirklich potentiell gefährliche Demonstranten (ja, es gab auch 6 verletzte Polizisten, wahrscheinlich haben die Kollegen schlecht mit dem Pfefferspray gezielt). Klar hat die Polizei ihre Aufgaben und darf wenn es notwendig ist auch Gewalt anwenden. Doch wieso muß denn in so einer Situation nun unbedingt mit aller Gewalt ein Gelände geräumt werden? Die meisten der Demonstranten wäre aller Wahrscheinlichkeit wohl ein paar Stunden später eh nach Hause gegangen und dann hätte man die verbleibenden paar wohl viel lockerer loswerden können. Hätte der Tag Verzug den Bauarbeiten, die über viele Jahre andauern werden soooo sehr weh getan? Da können die Herrschaften da oben noch so oft beteuern das wäre ok gewesen weil die Demonstranten sich auf ein Polizeiauto gesetzt und mit Kastanien geworfen haben. Nein, das ist auch nicht in Ordnung, aber es rechtfertigt eben keinen Einsatz von Wasserwerfern, Pfefferspray und Schlagstöcken, Nein tut es einfach nicht.

Heute kommt ein Angebot zur Schlichtung von Seiten unseres "Landesvaters" (Alleine schon dieses Wort und mir wird derzeit übel). Und wenn man dann auch noch schaut und sieht, dass eben dieser Herr einen tollen Schlichter anbietet, dieser aber in Wahrheit gar nix schlichten kann weil das um was es der protestierenden Bevölkerung geht gar nicht zur Diskussion steht, könnt ich .....

Im Radio habe ich gehört, dass nicht mal ein Volksentscheid über das Projekt im Land möglich ist weil das ganze unter Bundeshoheit steht. Wie praktisch ist das denn? Da braucht man sich ja nicht mal drehen und winden und fadenscheinige Argumente gegen einen Volksentscheid sammeln um das böse böse Volk daran zu hindern das ganze womöglich tatsächlich stoppen zu können. Unserer Politik täte es glaube ich ziemlich gut mal zu ein paar Dingen das Volk zu befragen. Das würde zum Einen den Informationsfluß zur Bevölkerung mal ankurbeln und zum Anderen der Politik helfen das Volk zu hören. Nebenbei könnte man ein Stückchen Verantwortung aufs Volk schieben, denn was ist praktischer als später sagen zu können: "Das Volk hat das selbst genau so entschieden"?

Naja, im März 2011 ist Landtagswahl, das dürfte als Art Volksbefragen wohl auch taugen und keine Angst meine lieben Politiker, es wird genügend Menschen geben im Land, die dieses Thema zum Wahlkampfthema machen. Ach ja, meine seit Jahren sichere CDU/FDP-Stimme könnt ihr schon mal abschreiben, ich wähle im März eine andere Partei, und ja, ich wähle, garantiert!

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So, mal meinem Ärger über das was da grad so abgeht etwas Luft gemacht. Doch was hat das ganze nun mit meinem Weg zu tun? Nun, als Mitglied einer kleineren Bevölkerungsrandgruppe bin ich auf eine vernünftige Gesetzgebung und Absicherung durch Recht und Gesetz angewiesen. Um es genau zu sagen betrifft das das Transsexuellengesetz (TSG) sowie das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG). Wir Betroffene wissen alle, dass insbesondere das TSG dringend renovierungsbedürftig ist. Seit Jahren sind höchstrichterliche Entscheidungen noch nicht im Gesetz korrigiert worden (§7 Abs.3). Eine Klage wegen der Problematik im §8 (Zwangs-OP kontra dem grundgesetzliche verbrieften Recht auf körperliche Unversehrtheit mit dem Recht auf freie Persönlichkeitsentfalltung) steht derzeit an. Geschweige denn die Diskussionen über das Gesetz als ganzes und z.B. seine Gängeleien mit dem Doppel-Gutachtenverfahren für eine vergleichsweise harmlose Vornamensänderungen (auch wenn ich es erfolgreich hinter mir habe finde ich es übertrieben).

Wie soll sowas für eine vergleichsweise kleine Gruppe von Menschen beeinflußbar sein wenn schon Großdemonstrationen nicht mal den Funken von Einsicht bei unseren Politikern mehr hervorrufen? Wenn nicht mal ein mögliches Wahldebakel eine Winzigkeit von Einlenken hervorrufen kann?

Natürlich geht es mir persönlich sehr gut, ich hab super Glück mit allem gehabt und doch geht es mich einfach an und ich hoffe, dass sich zugunsten aller noch kommenden Betroffenen etwas tut um den Weg leichter zu machen. Leicht wird das leider nicht bei unserer Politik :(

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Ob Politik im Kleinen oder Großen, ich wünsche mir, dass die Menschen, die vom Volke gewählt ihren Job bekommen haben, mit der Aufgabe dem Volke zu dienen, diese Aufgabe bitte gefälligst auch mal wahrnehmen anstatt immer nur mit eineinhalb Augen nach der tollen Pension und den sonstigen eigenen Vorteilen zu schauen. Wir fragen mal nicht was unseren Landesvater dazu bewegt zu riskieren die nächste Wahl in den Sand zu setzten. Ob es wirklich die persönliche positive Einstellung über das Projekt ist oder vielleicht doch was anderes? Nene, sowas denken wir nicht mal ... Alles zum Wohle des Volkes ... auch wenn das Volk das nicht will, aber was weiß das dumme Volk denn schon was gut für es ist?

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Ich hab lange überlegt ob ich hier in meinem Blog einen solchen Beitrag einstellen soll. Ich habe mich dafür entschieden weil ich es richtig empfinde. Meine Meinung ist ein Teil von mir. Und hier und heute äußere ich sie offen, das ist mein Recht und meine Pflicht, unsere Politik will ja interessierte und mündige Bürger ... das heißt ... wenn ich mir das so genau betrachte ...............

Samstag, 2. Oktober 2010

OP - Indikation

Öh, da kam doch letztens tatsächlich die Frage ob bei mir alles gut ist. Hab ich so lange hier schon nix mehr geschrieben? Ja, es ist tatsächlich so. Zwei Monate ohne einen Blogeintrag sind das gewesen. Doch was soll man denn auch schreiben wenn alles so normal ist wie es nur sein kann und sich nichts ereignet worüber es was zu schreiben gäbe?

Ich habe einen Zwischenstand auf meinem Weg erreicht, der bei einigen Betroffenen sogar einem Endstand enstpricht und lebe ein Leben wie ich es mir vor gar nicht so vielen Jahren nicht erträumen hätte können. Mein Leben ist glücklich, ausgefüllt und ein Leben geworden. Und es ist so "normal" geworden. Und nur schreiben "nix los" ist irgendwie auch langweilig. Ich denke ich muß mir mal Gedanken darüber machen wie ich meinen Blog hier zukünftig weiterführen möchte. Egal wie, es geht weiter und es geht sogar mit meinem Weg weiter, es gibt Neuigkeiten.

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Am Montag hieß es mal wieder Besuch beim Psychologen. Ein klares Ziel vor Augen: "Ich will die OP-Indikation haben." Das erste Mal war ich bei diesem Besuch nicht alleine sondern in Begleitung von Monika, die an diesem Tag nach unserem Urlaub noch bei mir sein konnte.

Die Hinfahrt zum Termin fraß mal wieder meine komplette Fahrzeitreserve auf, 6 Kilometer Stau wegen einem Unfall und schwupps waren 45 Minuten weg. Damit blieben nur noch weitere angekündigte 8 Kilometer von denen ich nicht wußte wie viele mich betreffen würden. Zum Glück gibt es auf meiner Strecke eine eher wenig genutzte Umfahrungsmöglichkeit und dank kleinerer Landstraßen saß ich, nein, saßen wir :-), mal wieder auf die Minute pünktlich im Wartezimmer. Immerhin reichte die Zeit dann nicht mal für eine Zeitschrift und Monika durfte dann meinen lieben Psychologen begutachten *hihi*.

Ich machte die Geschichte ziemlich kurz. Nach einem kuzen "es geh mir prima" trug ich mein Anliegen vor und rund 20 Minuten später spazierten wir aus der Praxis raus, ich mit einem Umschlag und dem erhofften Schreiben in der Hand und der inneren Gewissheit, dass ich nun bereit bin für diesen Schritt.

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Es ist nun also soweit, dass ich tatsächlich das große Thema der OP in Angriff nehme. Einen ersten Vorgesprächstermin hatte ich zwar schon, aber der war ja eher für mich wichtig zu sehen wie meine Gefühle auf das Thema reagieren als die OP durchzukauen, auch wenn ich als Ergebnis noch mehr herausbekommen habe und weiß, dass ich mir meinen Arzt noch suchen muß. Mal sehen wo es dann sein wird. Derzeit schweben mir mal noch zwei Ärzte vor. Mal sehen. Auf jeden Fall heißt es nun aber auch meine Krankenkasse schon mal mit ins Boot zu holen, die soll das ganze schlußendlich ja bezahlen. Mein Psychologe meinte, dass die privaten Krankenkassen wohl im Allgemeinen leichter mitspielen. So wie das bisher bei mir alles gelaufen ist sehe ich auch dort gute Karten, dass ich gut mit allem hinkomme und auch die Kostenübernahmezusage problemlos kommt. :-)

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Und wie sieht es sonst so bei mir aus? Naja, wie man ja quasi mitbekommt (durch nix mitbekommen ;-) ) ist eben alles supi normal und das Leben verläuft in den schönsten Bahnen. Die Hormone wirken weiter, meine Rechts-Links-Verwechslungsschwäche vergrößert sich ständig, ich muß schon meine Schulungsteilnehmer warnen bevor ich was erkläre wo rechts und links vorkommt ;), und im Brustbereich zieht es und zwickt es wobei ich nicht sicher weiß ob das ein Wachstumsschub ist oder meine leider mal wieder starken Nackenverspannungen von der Arbeit daran auch schuld sind. Grübeleien wie vor inzwischen geraumer Zeit gab es keine mehr. Eben, das Leben ist fein.

Sodele, das sollte es erst mal gewesen sein, hoffe die Zeitspanne bis zu meinem nächsten Blogeintrag wird nicht so groß wie dieses Mal. Ansonsten schreib ich einfach

"Guggugs, ich bin noch daaahaaa und alles ist gut" ;-)

Bis bald ihr Lieben, hoffe euch geht es auch allen gut.

Alles Liebe,
Theia

Samstag, 31. Juli 2010

Zwei Jahre medizinischer Weg

Ich hab noch so ziemlich genau den Film im Kopf wie ich mich vor zwei Jahren auf den Weg zu meinem Hausarzt machte um mich mit meinem Weg auf der medizinischen Seite voranzuwagen. Ich weiss noch genau wie ich im Wartezimmer sass, mein Blutdruck vor lauter Nervösität jenseits von Gut und Böse, mit dem Gedanken: "Wenn ich hier kollabiere vor Aufregung bin ich immerhin beim Arzt". Was dann genau geschah lässt sich im Beitrag von vor zwei Jahren nachlesen. Der Blick zurück macht mich froh. Froh dass ich den Mut gefunden hatte zu mir zu stehen und meinem innersten Ich zu folgen auf dem Weg in eine ganz neue Zukunft.

Zwei Jahre sind vergangen seit den ersten offiziellen Schritten auf dem Weg zu meine wahren Ich. Heute hab ich den grössten Teil des Weges geschafft. Natürlich kann man wohl nie sagen der Weg wäre abgeschlossen, doch immer wieder werden Teilstücke gemeistert und vieles liegt erfolgreich hinter mir. Nur noch das eine grosse Thema der geschlechtsangleichenden OP steht mir bevor, doch auch dieses Teilstück meines Weges ist nun angegangen und ich bin sicher, dass ich auch dieses Stück meines Weges erfolgreich meistern werde.

Zusammen mit meiner geliebten Ehefrau habe ich die Sicherheit gefunden zu wissen wohin ich will und wie mein zukünftiges Leben aussehen soll. Aus meinem Weg ist unser Weg geworden und wir gehen ihn gemeinsam.

Danke dass du für mich da bist und mit mir bist, für die Sicherheit die du mir gibst und die Chance meine Gefühle zu hinterfragen und zu erkennen. Danke das es dich gibt. Ich hab dich sooooo sehr lieb mein Engeli.

Mittwoch, 14. Juli 2010

ein klein wenig Werbung ;)

Sie hat es mir mehrfach "angedroht", mich geneckt und mit dem Gedanken gespielt. Heute nun hat sie es wahr gemacht.

Ein neuer Blog hat das Licht der Internetwelt erblickt und die Autorin ist meine Ehefrau :). Unser Leben aus ihrer Sicht, Erlebnisse und Situationen aus einer nicht ganz alltäglichen Ehe.

Szenen einer ungewöhnlichen Ehe

Wer mag kann ja mal reinschauen, ein kleiner Einblick in unser Leben mal unabhängig von meinem TS-Lebensweg. Wünsche viel Spaß beim Lesen :)

Grüßles
Theia

Sonntag, 11. Juli 2010

Sommerloch ?

Gibt es nix Neues oder fehlt mir nur grad die Lust mich an den PC zu setzen und einen Blog-Eintrag zu schreiben? Irgendwie ist es glaub ich eine Mischung aus beidem. Das Leben läuft schön vor sich hin, so wie ich es mir wünsche und der gedankliche Fokus liegt im Augenblich am meisten darin die Hitze zu überstehen. Und doch gibt es zwei Projekte, die in Arbeit sind, bzw. angegangen werden.

Projekt 1 ist es meine Liebste dauerhaft zu mir zu holen, dass wir nicht mehr so lange getrennt sind voneinander und diese traurigen Momente bei der noch immer wieder kehrenden Trennung für die nächsten Tage nicht mehr erleben zu müssen.

Projekt 2 ist es nun an das Thema geschlechtsangleichende Operation dranzugehen. Ja, ich bin nun soweit zu sagen, dass ich es angehen mag. Mir ist bewußt, dass es sowieso nicht von heute auf morgen geht, aber, oder gerade deshalb werde ich mich nun in diese Richtung kümmern. Zunächst mal wird das heißen mal wieder einen Termin bei meinem Psychologen auszumachen um mir dort die OP-Indikation zu holen, dass ich dann im nächsten Schritt mit meiner Krankenkasse auskaspern kann was die alles von mir haben wollen. Allerdings geht das schon da terminlich los, vor August hab ich selbst praktisch keine Zeit, und mal sehen wann Doktore seinen Urlaub plant. Nun gut, ToDo-Liste Punkt 1 für nächste Woche: Termin klären :)

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Was machen eigentlich die Hormone? Rund 1 1/2 Jahre läuft die Hormontherapie nun und es geht mir weiterhin rundherum fein. Keine Anzeichen von irgendwo, dass da etwas wäre was so nicht sein soll. Psychisch bin ich stabil, keine depressiven Anfälle, keine Grübeleien, alles richtig fein. Und die innere Bereitschaft meinen Weg nun in Richtung Op weiterzugehen ist da. Körperlich schaut es auch nett aus. Mal von meiner Waage abgesehen, die mir einreden will, dass ich zugenommen habe *grummel, dir zeig ich's*, geht es mir auch so prima. Und öhm, tja, nun, für "B" brauche ich inzwischen nicht mal mehr mit dem Maßband zerren und schummeln *hihi*.

Wünsche allen ein gutes Überstehen der heißen Jahreszeit
Grüßles
Theia

Montag, 7. Juni 2010

meine Gedanken zur Toleranz

Ich lese immer wieder, eigentlich sogar sehr regelmäßig Blogs anderer Autoren und ab und an ärgere ich mich über die Haltung und Ansichten mancher dieser Autoren. Dieses Mal ging es soweit, dass ich mir überlegt hatte einen ziemlich deutlichen Kommentar abzugeben und klar zu machen, dass diese Meinung in meinen Augen ziemlich überrissen ist. Nun, ich habe den Kommentar nicht geschrieben sondern mich dazu entschlossen meine Gedanken hier einfach mal neutral in meinem Blog als Thema zu formulieren. Sicherlich ein ziemlich heißes Eisen und ich weiß, dass es bisher an jeder Stelle, an der ich über dieses Thema gestolpert bin zu ziemlich heftigen Diskussionen gekommen ist, die aber irgendwie dann doch wieder ziemlich bezeichnend für die Haltung eines großen Teils der Diskutierenden zu sein scheint. Das Thema läßt sich mit einem einzigen Wort beschreiben, ein Wort, das eigentlich dazu dienen sollte genau die großen Diskussionen und Probleme zu eliminieren aber scheinbar in Wahrheit das eigentliche Problem beschreibt/ist:

Toleranz

"Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen."
(de.wikipedia.org/wiki/Toleranz)

Toleranz ist immer ganz einfach wenn eine Mehrheit einer Minderheit ganz großzügig gegenüber sein kann ohne eigene Ideale, Anschauungen oder Denkweisen zu verletzen. Toleranz hört schlagartig immer dann auf wenn die zu tolerierende Minderheit in Bereiche eindringt, die der Mehrheit etwas Abweichen von den idealen, Anschauungen und Denkweisen abverlangt. Toleranz wird immer da gefordert wo eine Minderheit sich gegenüber einer Mehrheit durchsetzen will. Tja, und das zusammen bildet einen teilweise nicht zu lösenden Konflikt. Einerseits fordert die Minderheit völlig zurecht, dass auch ihre Belange toleriert werden; doch könnte es nicht auch sein, dass die Minderheit mal tolerieren könnte, dass die Mehrheit eben eine andere Meinung hat? Miese Situation. Beispiel? Volksabstimmung in der Schweiz: Minarettverbot mit einer klaren Ablehnung. Nun fordert die Minderheit, dass die Mehrheit sie doch gefälligst zu tolerieren hat. Könnte die Minderheit nicht ebenso tolerieren, dass die Mehrheit sich dagegen entschieden hat?

Interessanterweise gehöre ich ja in einem gewissen Bereich auch einer ziemlichen Minderheit an und würde mich natürlich sehr freuen wenn alle Menschen dieser Erde mich als genauso gleich und wichtig und toll ansehen würden wie sich selbst. Es wäre super wenn ich nicht immer ein gewisses Risiko hätte, mal an Menschen zu geraten, die mit mir, meinem Sein, meiner Art zu leben ein Problem haben könnten. Es wäre genial wenn mich alle Menschen einfach so tolerieren würden wie ich bin.

Ich weiß, dass sich manchen Menschen nun eben doch nicht ganz so einfach tun mit mir. Sei es meine Transsexualität oder möglicherweise auch meine Ehe mit einer Frau. Ja, es gibt solche Menschen, auch wenn ich in der glücklichen Lage bin mit solchen Menschen nicht zu tun zu haben, oder sie sich so geschickt von mir zurück gezogen haben, dass es mir nicht aufgefallen ist, was aber irgendwie wohl auch ein Zeichen wäre, dass da sowieso keine wirkliche Verbindung gewesen war. Nun, wenn es so ist, dann ist das für mich ok, auch wenn ich es schade finde, aber ich werde niemandem meine Person aufdrängen.

Und genau da liegt mein Ärgernis diese Tage. In manchen Texten lese ich immer wieder heraus, dass sie sich unglaublich darüber aufregen, dass sie nicht von der gesamten Menschheit als das akzeptiert, respektiert, toleriert werden was sie sind. Natürlich würde es viele "Probleme" lösen wenn alle Menschen sich gegenseitig einfach so akzeptieren würden wie sie nun mal eben sind, über die kleinen oder größeren Unterschiede hinwegsehen würden und einfach nur einen Menschen sehen würden.

Die Menschen sind nun einmal von Natur her Unterschiedlich. Hautfarbe, Statur, Geschlecht, Religion, x Merkmale in denen die Natur und die Kulturelle Entwicklung Unterschiede in die Menschheit eingebracht hat. In vielen Kulturen hat man viele dieser Unterschiede überwunden, in anderen Kulturen gibt es bis heute mächtige Differenzen. Und auch in "meinem" Thema gibt es viel Unverständnis und Ablehnung. Natürlich gefällt mir das nicht und ich versuche ein klein wenig auch mit meinem Blog dazu beizutragen, dass diese Ablehnung durch Unverständnis ein wenig kleiner wird. Aber ich verstehe auch, dass sich eben manche Menschen aufgrund diversester Gründe nun mal mit meinem Thema schwer tun. Ob das aus der Erziehung oder aus der Religion oder sonstwoher kommt spielt dabei keinen Unterschied. Vielfach ist es ja auch einfach nur die Problematik, dass sich die Menschen einfach mit dem Thema, das nun einmal nur eine kleine Minderheit an Menschen betrifft, noch niemals konfrontiert sahen.

Wie ging es denn uns Betroffenen selbst am Anfang unseres Weges? Wer bitte hat sich denn im dem Augenblick an dem uns an uns selbst etwas komisch/anders vorkam sofort als Transsexuell akzeptiert? Wer hat nicht mit dem Gedanken hantiert, dass das nicht sein kann, dass das unnatürlich ist, dass das nicht geht. Und wer hat aus mangelnder Toleranz der Tatsache dass es nun halt mal doch so ist nicht sogar über Suizid nachgedacht? Wie sollen wir es schaffen allen Menschen gegenüber aus dem Stand heraus tolerant zu sein, wenn wir uns zeitweise nicht einmal selbst toleriert haben? Wieso denken die Menschen, dass alle anderen direkt und ohne Probleme jedwede Andersartigkeit oder Denkweise zu 100% tolerieren können müssen?

Wie steht es mit uns selbst den Menschen, mit denen wir zu tun haben, die Toleranz entgegenzubringen, dass sie eben anders sind, andere Gefühle haben, eine andere Weltanschauung haben, andere Lebenserfahrungen und andere Sichtweisen haben? Wieso können wir nicht akzeptieren, dass andere Menschen eben nicht verstehen können was Transsexualität ist? Wieso können wir nicht tolerieren, dass ältere Menschen ihren Halt im Geschlechterbild Mann-Frau haben, dass religiösere Menschen am Leitbild Mann-Frau hängen und dass es eben Menschen gibt, die sich nicht vorstellen können, dass es ein dazwischen oder ein "im falschen Körper geboren sein" nun mal eben auch gibt? Wieso können wir nicht einfach tolerieren, dass es bei manchen Menschen länger geht uns zu verstehen und dass es Menschen gibt, die es einfach gar nicht hinbekommen werden?

"Toleranz. Zum Gedanken gelangen: »Obwohl ich glaube, Recht zu haben, und dass es die Wahrheit gibt, werde ich sie euch nicht aufzwingen«."
Albert Memmi, Exercice du bonheur, wikiquote.org/wiki/Toleranz

Ich fordere keine Toleranz von anderen Menschen, denn in dem Moment in dem ich sie fordere bin ich selbst intolerant. Die Menschen müssen selbst dahin kommen mich zu akzeptieren und zu tolerieren. Ich kann ihnen nur helfen indem ich bin wie ich bin und meinen Weg gehe. Wer es wünscht, den informiere ich soweit ich kann und soweit es sein darf. Wenn das nicht reicht, dann toleriere ich das. Ich gehe meinen Weg, andere gehen ihren Weg. Menschen, die meinen Weg kreuzen, vielleicht sogar ein Stückchen mit mir gehen erfreuen mich natürlich. Menschen die meinen Weg kreuzen, den meinen nicht verstehen und einen anderen Weg weitergehen wünsche ich alles gute auf dem ihren.

Es gibt Dinge auf der Welt, die können und dürfen niemals toleriert werden. Die Toleranz hat ihre Grenzen genau da, wo das Leben und die Würde anderer Menschen zerstört wird. Allerdings sind das auch wirklich heftige Dinge, die darunter fallen. Kindesmißbrauch, Massenvernichtung im 2. Weltkrieg und ähnliches. Klar ist immer die Frage wo zieht man die Grenze? Doch weder meine Würde, noch mein Leben wird zerstört, wenn ich auf einen Menschen treffe, der meine Lebensweise und meine Art nicht toleriert und vorzieht mit mir nichts mehr zu tun haben zu wollen. Ich muß nicht mit jedem Menschen gut können, ich kann gar nicht mit jedem Menschen gut können. Zu vielfältig sind die Menschen, zu groß die individuellen Unterschiede. Ich kann nicht alles verstehen was auf der Welt vor sich geht. Und mein Verstand ist viel zu klein um immer und überall über richtig oder falsch objektiv beurteilen zu können. Also bleibt mir eben nichts anderes übrig als die anderen Menschen in ihrem Sein zu tolerieren und mir als meine Wegbegleiter die zu suchen, die das selbe mit mir machen.

Bei allem Recht so toleriert zu werden wie ich bin und sein will, so muß ich ebenso tolerieren, dass manche das nicht können. Toleranz ist immer eine Gegenseitigkeit, nur wird das leider viel zu häufig vergessen!

Sonntag, 16. Mai 2010

rechtmäßig verbundene Eheleute



Wir sehen hier die "rechtmäßig verbundenen Eheleute" Monika und Theia. Eine feine Formulierung hat der Standesbeamte gewählt um unsere Vermählung zu vollenden. Nicht von Mann und Frau war in der Trauformel nämlich die Rede sondern einfach von Eheleuten. Das tönte wundervoll und trifft einfach das was ist. :-)

Die ersten Gäste trudelten schon am Vorabend ein und das erste Beschnuppern untereinander verhieß eine tolle Stimmung für die Feierlichkeiten. Zudem wurde uns so viel Ablenkung bereitet, dass wir für Nervösität oder Aufregung kaum Zeit hatten.

Am Freitag verging die Zeit zwischen Aufstehen und dem Moment "Jetzt geht es zum Standesamt" rasend schnell. Kleine allerletzte Vorbereitungen und dann ging schon das große Gäste Empfangen los. Und dann war es soweit. Der Weg aus der Wohnung und zum Auto verschaffte mir dann das erste Mal ein großes Gefühl der Aufregung. Ich würde nun in wenigen Minuten mein Engeli ehelichen. Alles andere trat in den Hintergrund denn der große Augenblick stand jetzt ganz unmittelbar bevor.

Wie geplant waren wir ein wenig vor Termin beim Rathaus und hatten so die Gelegenheit noch ein paar Fotos zu machen, die weiter hinzukommenden Freunde und Bekannte zu begrüßen und plötzlich hieß es dann "Laßt uns jetzt mal reingehen". Der Raum war schön vorbereitet und bot Platz für alle Anwesenden. Überpünklich ging es dann mit der Zeremonie los und nach einer schönen Ansprache hieß es das Brautpaar möge sich nun erheben. Na prima, und das mit meinen inzwischen ziemlich zitternden Knien, die Aufregung war voll da und nun sollten wir aufstehen? Ging zum Glück besser als geplant und so nahm die Fragerunde ihren Lauf. :)

Das allereinzige Mal, dass der offiziellen Geschlechtlichkeit Rechnung getragen wurde war die Frage ob "Herr ..." die anwesende "Monika ..." heiraten wolle. Mein "Ja" kam so dünn gehaucht raus, dass ich Angst hatte es wäre zu leise gewesen, doch ein gewisses Kichern um mich herum verriet mir, das es wohl doch laut genug gewesen war und der Standesbeamte machte auch artig weiter. Die umgekehrte Frage lautete dann ob "Frau ..." die anwesende "Theia ..." heiraten wolle. Das "Ja" meiner Liebsten bekam ein wenig Anlauf um dann klar, laut und deutlich zu sein. Tja, und danach kam dann die große Spannung wie denn nun die Sprachformel sein würde und da hieß es dann eben völlig neutral und somit wunderbar "Eheleute".

Das Leisten der Unterschriften war nochmal ein süßer Moment. Mein Liebstes zögerte ein wenig mit dem Nachnamen um ja nicht versehentlich was falsches zu schreiben und flugs war der Standesbeamte da und zeigte ihr ganz lieb unseren nun gemeinsamen Nachnamen zum Abschreiben. :-) Monika hatte allerdings schon geübt und zauberte so eine feine Unterschrift unter die meine. Nun nur noch die beiden Trauzeugen und der Standesbeamte und der formelle Teil ging in die Erinnerungen über.

Unsere Trauzeugen hatten noch eine kleine Zusatzaufgabe. Ein kleines persönliches Textlein hatten wir vorbereitet und dieses sollte noch verlesen werden was von beiden sehr schön gemacht wurde. Und hier kamen mir dann schlußendlich auch die Tränen. Obwohl wir unser Textlein ja kannten, ja sogar selbst geschrieben hatte, so war es doch so ein berührender Moment, dass die süßen Taschentüchlein, die meine Schwester für uns besorgt hatte, zur Verwendung kamen.

Tja, und was kam dann? Das gaaaaaaanz große Knuddeln mit allen die einen irgendwie in die Finger bekamen und die vielen lieben Glückwünsche. Meine Kollegen hatte heimlich eine kleine Sektbar aufgebaut und es ging mit lieber Versorgung direkt ans Anstoßen.

Die Feier des großen Ereignisses verlief dann in kleinem familiärem Rahmen. Ein lecker Mittagessen, danach Kaffee und Kuchen. Unterbrochen von eine riesengroßen und wahnsinnig tollen Überraschung. Die Familie des Bruders meiner Frau :) hat ein ganz besonderes Hobby und so kamen wir in den Genuß eines ganz einmaligen kleine Privatkonzertes mit Japanischen Trommeln. Wow, einfach soooooo genial. Eine Überraschung nicht nur für uns, sondern für alle Anwesenden und einfach wundervoll.




Ich mag gerne ein gaaaaaaanz großes Dankeschön sagen an alle unsere lieben Gäste die mit uns einen wunderschönen Tag erlebt haben. Ein Dankeschön an meine lieben Kollegen, über deren Anwesenheit bei der Trauung ich mich sehr gefreut habe. Danke für die Überraschung nach der Trauung :). Ich mag Danke sagen an unseren Standesbeamten für die tolle Trauung und die feine Formulierung. Danke auch für das Geschenk der Stadt, eine wirklich feine Überraschung :). Danke an unsere beiden Trauzeugen, ihr habt uns eine große Freude bereitet, hihi, danke für die lustigen Taschentüchleins :). Dann ein Danke an unser Restaurant, das Essen war supi lecker und wir haben uns richtig wohl gefühlt. Danke für das gelungene Überaschungskonzert, ein tolles Erlebnis (ein Extra-Dank an die Unterstützung aus Rottweil :) ).

Und ein gaaaaaaanz besonders großes Dankeschön geht an meine liebe Ehefrau.

Danke dass es dich gibt, ich liebe dich.


*kicher* vielleicht sollte ich auch noch dem Autochen von Monika danke sagen, dass ich am Donnerstag nochmal als Retterin meine Zukünftige überzeugen konnte, dass ich sie ganz doll lieb habe und immer für sie da bin. Aber nun darf es wieder immer ganz artig anspringen ;-)))

Freitag, 14. Mai 2010

Hiermit erkläre ich euch zu ....

Nur wenige Posts habe ich vorab geschrieben und sie zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch veröffentlichen lassen. Dieser ist einer davon, denn in dem Augenblick wenn dieser Text sozusagen das Licht der Internetwelt erblickt sitze ich nicht am PC. Meine Liebste und ich stehen genau jetzt vor dem Standesbeamten und es dürfte gerade der Moment sein, in dem die entscheidenden Worte gesprochen werden:

"Hiermit erkläre ich euch zu Frau und Frau"

Der tatsächliche, offizielle Text wird lauten "Mann und Frau" aber das ist uns egal, wir sind Frau und Frau :-)

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Rasend schnell sind die letzten Tage vergangen und immer mehr kam ein Kribbeln in der Magengegend. Wie groß wird die Aufregung wohl noch werden? Werden wir in der Lage sein dieses einzige, winzige Wörtchen, welches wir beide zu sagen haben, laut und deutlich genug über die Lippen bekommen? Alles andere an Reden und Ansprachen haben wir ja schon unserem Standesbeamten und den Trauzeugen zugeschoben, doch das Wort "Ja" müssen wir beide selbst hinbekommen. Gut, werden wir gerade eben wohl geschafft haben, denn nur dann kann es den Satz des Standesbeamten geben, der uns zu Eheleuten macht. Und auch wenn die offizielle Trauformulierung von Mann und Frau spricht, so sind wir doch nun als Frau und Frau miteinander verbunden. Nicht die gesprochenen Worte sind entscheiden, nur das Gefühl im Herzen ist wichtig, und so werden wir auch diese kleine Spezialität der einzementierten Sprachformeln als eine kleine besondere Anekdote in unserem Leben aufnehmen.

Bleibt nur noch eine Frage offen: Werde ich das kleine Taschentüchlein, das meine Schwester für mich bereithalten wird, wirklich brauchen? Ich vermute ja, denn ich bin ein ziemliches Gefühlssensibelchen geworden und kann vor Rührung in null komma nix in Tränen ausbrechen :)

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Mein geliebtes Engeli,

ich danke dem Himmel, dass es dich gibt und dass wir uns in diesem Leben begegnet sind. Meine Freude mit dir zusammen sein zu dürfen ist grenzenlos und ich weiß, daß ich mir nichts sehnlicher wünsche als mit dir zusammen mein Leben zu erleben. Du hast mich von Anfang an so genommen wie ich bin, mit all meinen Ecken und Kanten und Wunderlichkeiten. Ich habe mich in dich verliebt und diese Liebe ist mit jedem gemeinsamen Moment und auch in der Zeit des alleine seins immer stärker geworden. Ich habe durch dich erfahren dürfen wie schön es ist mit einem geliebten Menschen gemeinsam durchs Leben gehen zu dürfen. Habe mit dir zusammen schon so viele wundervolle Momente erlebt, dass ich mir nicht einmal vorzustellen vermag wie ich ohne dich leben könnte. Ich möchte für dich da sein, dir das Leben verschönern und dir auch zukünftig ebensolche wunderbare Momente schenken wie wir sie bisher zusammen erfahren durften.

Ich bin die Deine, alle meine Gefühle und Emotionen drehen sich um dich.

Ich liebe dich.

Theia
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Mein liebes Kleines

Dies ist dein Blog und heute nur heute, weil es ein besonderer Tag ist. schreibe ich ausnahmsweise auch einen Eintrag.
Es berührt mich sehr, wie wunderbar du über dich, uns und deine Gefühle schreibst.
Ja, ich liebe dich so wie du bist und dass ich dich in mein Leben anziehen durfte, ist ein grossartiges Geschenk.
Ich danke dem Universum, der geistigen Welt, die das innere Wissen mit der schwarzen Rose noch untermauert hat.
Ich fühle mich mit dir tief verbunden, fühle mich eins mit dir.
Mit dir nun den Lebensweg gemeinsam zu gehen, bedeutet:

Mit dir reden, dich verstehen
Dir in Allem beizustehen
Mit dir weinen, mit dir lachen
Einfach schöne Dinge machen
Mit dir tanzen, mit dir singen
Alles Schöne in Alltag bringen

Einfach mit dir das Leben leben
Es kann nichts Besseres für mich geben.

Wir werden jede für sich und gemeinsam reifen und wachsen und nur das Beste auf unserem Weg für uns und alle Beteiligten anstreben und anziehen.

Ich liebe dich sehr
Deine Monika

Samstag, 8. Mai 2010

Steuererklärung für 2009

Bäääh, jedes Jahr das gleiche. Ich schiebe und verschiebe und verbummle und verdränge ... und irgendwann im Mai merke ich, dass es einfach nix bringt, weil sich das Thema halt eben nicht auf ewig loswerden läßt und dass auch die Anfrage auf Fristverlängerung ja Arbeit ist und ich trotzdem nicht um die eigentliche Arbeit drum herum komme. Diese doooooooofe Steuererklärung jedes Jahr. Jaja, ich weiß, da kann man auch Geld wieder zurückbekommen und bislang hat es an sich auch jedes Jahr gut geklappt. Aber Frau muß sich halt hinsetzen und den Kram zusammensuchen und machen *grmpf*. Nun ja, so sollte es also sein und ich hab mich heute vormittag drangesetzt und es hinter mich gebracht.

Hmmm, ok, auch wenn ich ja nicht viel Arbeit habe, aber was mache ich mit diesem Beleg-Mischmasch??? Teils steht da ja noch der alte Vorname drin *verflixt*. Ok, also so wie bisher in dieser Situation, völlig pragmatisch, ein kleines Extra-Schreiben geschrieben mit der Erklärung, das Urteil als Kopie dazu und bei der Gelegenheit gleich eine neue Steuernummer mit Kennzeichen weiblich beantragt. Was man alles so in eine Steuererklärung mit reinstopfen kann *hihi*. Bin mal gespannt wann die erste Rückfrage kommt :-)))).

Rund eine Stunde hab ich gebraucht (inkl. Runterladen und Installieren der Software für Elster). Kann man ja nix sagen eigentlich, denn ein paar Euro sollten auch dieses Jahr wieder rauskommen laut dem Programm und für den Stundenlohn muß ich lange nach einem Job suchen. Darf ich die Steuererklärung noch zwei drei Mal mehr einreichen? *grins*

Donnerstag, 29. April 2010

Rentenversicherung

Hat sich doch ein paar Wochen hingezogen, aber es hat gut geklappt. Eine weitere Stelle hat meine Vornamensänderung bearbeitet und zukünftig werde ich auch bei der Rentenversicherung unter "Frau Theia Andrea ..." geführt. Darüber hinaus bekomme ich auch eine neue Rentenversicherungsnummer mit dem Kennzeichen weiblich.

Ein langer Brief hinsichtlich der rechtlichen Situation erklärte noch, dass es nach Gesetz eigentlich nicht möglich wäre die Kennziffer zu ändern, aber wegen der besonderen Situation Regelungen existieren wie das doch sauber gemacht werden könne. Daß für mich trotzdem noch die für meinen aktuellen Personenstand geltenden Regelungen hinsichtlich Renteneintrittsalter usw. gelten wurde ebenso klar erklärt.

Ich muß sagen: Vorbildlich und bestens für uns Betroffene gelöst.

Prima, wieder mal eine Stelle erledigt, fehlen nur noch ..... *urks* ;-) Hihi, ne, soooo viel fällt mir nun wirklich nicht mehr ein. Eigentlich nur noch mein Stromanbieter und mein Mietvertrag. Ändere ich dann beides nach der Hochzeit in .... *kicher, nix da* ;-)

Montag, 19. April 2010

ein Termin steht

Wieder ist ein Termin fixiert. Dieses Mal hat es aber nix mit Ärzten oder Kliniken zu tun. Diesen Termin hat das Standesamt bestätigt. Nachdem sich das mit dem Einreichen der benötigten Unterlagen nochmal hingezogen hatte weil dann plötzlich doch nochmal eine Urkunde beglaubigt werden mußte in der Schweiz, haben wir es nun geschafft: Meine Liebste und ich dürfen tatsächlich heiraten. Wobei man zwischenzeitlich irgendwie den Eindruck hatte, dass da ein kleiner Test eingebaut ist, ob wir denn wirklich wollen, oder ob wir es uns nochmal anders überlegen. Aber wir haben uns nicht beirren lassen und ohne ein Attest, dass wir auch lebendig sind, nicht mal der Puls wurde uns gefühlt ;-) bekamen wir jetzt die Terminbestätigung für den .... (nix da, der Termin wird nicht verraten) ;-)

Der Termin steht also, die Gäste sind eingeladen und auch das Lokal weiß Bescheid. Wir haben zwar immer noch keinen Schimmer woher das Lokal weiß, dass es eine Hochzeit gibt, weil wir eine Familienfeier angemeldet hatten bei der Reservierung und weder Monika noch ich (auch wenn ich eine Plaudertasche bin nach Ansicht meiner Liebsten) das Wort Hochzeit nicht erwähnt hatten, aber schlußendlich ja auch egal, hauptsache es wird schön :-).

Nun bin ich mal gespannt wie sich das mit der Aufregung und Nervosität verhalten wird. Eine kleine Aufregung verspüre ich ja jetzt schon beim Gedanken an die Trauung und meine Trauzeugin hat schon den Auftrag bekommen ein Taschentuch in Bettlakenformat bereitzuhalten falls mich die Tränen der Freude und Rührung überkommen sollten. Wobei ich vermute, dass man das Wort falls streichen kann, steht eher die Frage im Raum, wann es mich erwischt :-).

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Gibt's sonst noch was zu berichten? Hmmm, an sich nicht. Psychologe hab ich derzeit keinen Termin ausgemacht. Gibt in meine Augen kein Thema das es gerade zu besprechen gäbe. Bei meiner Endokrinologin war ich vor nicht zu langer Zeit und das Thema OP ist da wo es im Augenblick hingehört: in der Warteschleife. Derzeit stehen andere Dinge im Vordergrund und das kann nun nach meiner ersten Erfahrung erst mal wieder hinten anstehen. Einfach ausgedrückt: Alles in bester Ordnung :-)

Montag, 5. April 2010

OP-Vorgespräch Nummer 1

Soooo, nachdem es nun ein, zwei Tage gedauert hat mit meinem kleinen Bericht zu meinem ersten OP-Vorgespräch (irgendwie ist mir Ostern in die Quere geraten mit einem kleinen Kurzurlaub ;-) ), nun ein paar Details zu dem wie es mir am letzten Mittwoch ergangen ist.

Zeitig bin ich aufgestanden und habe mich bereit gemacht um die Fahrt nach München ganz gemütlich und ohne Streß bewältigen zu können. Gut, ich war zu zeitig bereit und hab mich dann entschieden loszufahren, weil ein Zeit totschlagen irgendwie auch nix war für mein Gefühl. Eine kleine Aufregung wie das Gespräch wohl werden würde hatte sich halt dann doch eingestellt. Wobei ich die Aufregung als eine sehr Positive empfand und keinerlei Zweifel über die Richtigkeit meines Vorgehens auftauchten. Rund drei Stunden später parkte ich unweit der Klinik in München, mal eben schlappe 1 1/2 Stunden zu früh. Nicht eine Minute meiner Zeitreserve hatte ich benötigt. Naja, lieber so als anders. In der Hoffnung vielleicht irgendwie noch ein paar Minuten der Zeit rumzubekommen schaute ich noch, ob es irgendwas zum Essen gab, aber irgendwie konnte mich nichts begeistern und so stand ich eine Stunde vor Termin bei der Anmeldung. Klar mußte ich noch warten, aber immerhin schon mit der Ansage, dass Frau Dr. Spehr früher Zeit hätte. Prima, paßte ja direkt :).

Lange mußte ich nicht warten und schon bald durfte ich Frau Doktor in ein Sprechzimmer folgen. Das nun folgende Gespräch war für mich in verschiedener Hinsicht sehr aussagekräftig. Zum einen machte mir Frau Dr. Spehr direkt ohne Umwege sehr deutlich klar, dass ich viel zu viele Kilos auf die Waage bringe und die Überbleibsel meiner bereits abgenommenen Kilos es auch nicht gerade einfacher machen würden ein gutes OP-Ergebnis zu erreichen. Nun, das ist ein Punkt, der für mich durchaus korrekt ist von seiten der Aufklärung. Dass dann aber nach einer kurzen Inaugenscheinnahme der anatomischen Verhältnisse, dem Aushändigen eine Operationseinverständniserklärung (zum zuhause Durchlesen) und der Bemerkung, dass ich mir dringend was mit meinen Haaren einfallen lassen solle, weil lange Haar einfach nix wären, schon die Frage kam: "Und was möchten Sie noch gerne wissen?" fand ich denn doch mehr als fragwürdig. Öh, ich hätte bitte gerne mal zunächst ein paar grundlegende Infos wie "Wie läuft die OP ab?", "Wie lange geht das?", "Welche Risiken und Komplikationen können wie wahrscheinlich auftreten?", "Wie lange liege ich im Krankenhaus?", "Wie lange geht i.d.R. bis ich wieder arbeiten gehen kann?", usw..  Wie wäre es bitte mit einer vernünftigen Aufklärung? Wenn ich dran denke was ich an Aufklärung bekommen habe als es vor ein paar Jahren mal um eine simple Magen- und Darmspiegelung ging, dann war das hier ein Oberwitz. Auch wenn ich nun noch ein paar Infos bekam, so sagte mir mein Gefühl schon in diesem Moment, dass ich über Frau Dr. Spehr mindestens nochmal intensiv nachdenken werden müsse.

Nach etwas über einer Stunde war der Termin dann vorrüber und ich machte mich auf den Nachhauseweg. Die eine Stunde mehr gegenüber dem Hinweg ging dabei völlig auf dem Mittleren Ring von München drauf, nach dem Ortsschild war freie Fahrt angesagt.

Tja, die Fahrzeit war nun schon mal erste Gelegenheitden Termin nochmal in Gedanken durchzugehen und zu schauen was mein Bauchgefühl meinte. Naja, und mein Bauchgefühl sagte schon zu diesem Moment:

"Nein, Frau Dr. Spehr, sie nicht!"

Frau Dr. Spehr mag eine absolute Kapazität auf dem Gebiet der geschlechtsangleichenden OP sein und ich bin mir sicher, dass die OP dort gut ist. Aber mein Gefühl für mich sagte sehr schnell "Nein" und damit war das klar, Ende der Überlegungen.

Mein Fazit zu diesem Tag:
Ich bin froh, dass ich den Termin gemacht habe. Ich habe meine Gefühle austesten können wie sie zum Thema OP stehen und ich weiß nun, dass ich mit meinen Gefühlen klar komme, dass alles stimmig ist und ich weiterhin weiß wo ich hin will. Dass Frau Dr. Spehr nicht meine Chirurgin sein wird ist ein Ergebnis des Termins, das noch nicht einmal unbedingt im Vordergrund steht, aber doch ein Ergebnis ist und auch das ist in Ordnung.

Wie geht es nun weiter?
So wie es zuletzt gelaufen ist: Ganz in Ruhe und ohne Druck oder dem Wunsch etwas dringlichst voran zu treiben. Es wird sich erneut ein Zeichen für mich ergeben, so dass ich weiß wann es an der Zeit ist mich wieder damit zu beschäftigen. Zunächst mal stehen andere Dinge auf dem Plan und ich werde den Moment finden an dem es mit dem Thema OP weitergeht.

Liebe Grüße an alle und Danke für eure  Kommentare und Unterstützung.
Theia

Dienstag, 30. März 2010

ein gutes Gefühl

Komisch, noch vor nicht mal drei Monaten hat mich jeder Gedanke an die geschlechtsangleichende Operation ziemlich belastet. Irgendwie hatte ich das Gefühl nicht mehr wirklich zu wissen wohin mich dieses Thema führen soll. Beim Formulieren meiner Wünsche für das Jahr 2010 brach ich sogar in Tränen aus weil ich nicht mehr wußte ob ich die OP wirklich will. Ich weiß nicht ob es Zweifel waren das Richtige zu tun oder ob ich mich mit dem Tempo, mit dem ich mein wahres Leben bekommen habe mit all den gigantisch tollen Nebeneffekten, einfach selbst überrollt hatte. Wie auch immer, ich hatte mir vorgenommen das Thema mal ein ganzes Stück vor mir wegzuschieben und mal mindestens ein halbes Jahr einfach nicht mehr drüber nachzudenken. Nun, wie meine Leser mitbekommen haben ist es nun doch ganz anders und morgen steht das erste OP-Vorgespräch in München an. Was mich die ganze Zeit fasziniert und vor allem extrem optimistisch macht ist, daß mich der Gedanke daran in keiner Weise mehr belastet. Im Gegenteil, ich freue mich auf morgen und bin riesig gespannt wie der Termin wird. Und auch darüber hinaus gedacht ist plötzlich die Beklommenheit weg und der Weg frei dieses Thema eben nun doch früher anzugehen wie ich mir das gedacht habe. "Was", "Wann", "Wo" und "Wie" ist für mich weiter völlig offen, nur das "Daß" ist klar und so weiß ich mich wieder auf dem richtigen Weg mit dem für mich richtigen Fortschritt. Meine Gefühle haben wieder Tritt gefaßt und sind in Harmonie mit meinem Sein und meinem Werden. Einfach ein gutes Gefühl.

Ich freue mich so sehr über all eure lieben Kommentar, ihr helft mir so sehr. Ganz lieben Dank :-)

Freitag, 12. März 2010

Termin in München-Bogenhausen steht

Ein unbeantworteter Anruf auf meinem Handy? Aus München? Öh, wer kann denn das .... halt, ich weiß es: Die Klinik in München, wo ich ja auf eine Terminvereinbarung warte. Also mal direkt zurückgerufen und nachgefragt. Ja, es geht um meinen OP-Vorgesprächstermin. Ob ich den angebotenen Termin denn bestätigen möchte. Äääh, welchen angebotenen Termin? Hat meine Mailbox mal wieder nix gesagt, ok, also auf Nachfrage die Daten nochmal bekommen und die Frage ob das klappt? Öh, nun, also, mein eigener Kalender sagt "ja", aber meine Liebste sollte doch auch mit. Hmmm, was nun? Da ein Ersatztermin wieder fraglich sein würde und im besten Falle dann gar nicht paßt und sich das dann ewig hinzieht habe ich zugesagt. Nun geht es also dran. Noch vor Ostern werde ich detailierte Informationen bekommen rund um das Thema, das als letzter riesengroßer Schritt auf meinem Weg vor mir liegt. Schaun wir mal was das so wird. Ich bin gespannt.

Hihi, kleine Info an alle lieben Kommentarschreiber:
Frau Dr. Spehr schreibt sich laut Klinik-Webseite mit "h" und ohne doppeltes "e".
(ich hab das glaube ich auch falsch geschrieben) ;-)

Donnerstag, 4. März 2010

Anruf in München

Gut, die Entscheidung ist also gefallen und ich werde einen Termin für ein OP-Vorgespräch machen in München. Gerade eben lege ich den Telefonhörer hin und bin irgendwie erleichtert, dass ich den Anruf wirklich gemacht habe. Einen Termin habe ich zwar noch nicht aber ich werde informiert, sobald es eine Sprechstunde gibt. Frau D. Speer macht halt nicht mehr regelmäßige Sprechstunden und daher heißt es nun abwarten.

Letzte Nacht habe ich meinen Gedanken Raum zum Schweifen gegeben und geschaut wohin sie mich führen. Es war schön zu merken, dass ich mich völlig entspannt mit dem Thema befassen konnte und nicht meine Ängste vor der Komplexität der OP hochkamen. Mal sehen wie sich meine Gedanken und Gefühle weiterentwickeln. Innerlich bin ich auf jeden Fall völlig ruhig, ein gutes Zeichen für mich. Und ich weiß, dass ich alle Zeit habe die ich für mich brauche. Keine Druck, kein Streß, ich alleine gebe mein Tempo vor und ja yve, meine starke Schulter zum Anlehnen, die habe ich :)

Grüßles

Donnerstag, 25. Februar 2010

"Nicht warten!"

Heute stand mal wieder, nach über einem halben Jahr, ein Kontrolltermin bei meiner Endokrinologin auf dem Programm. Im Prinzip ja nicht wirklich was wildes und die wichtigen Zahlen kommen ja erst nächste Woche wenn meine Blutproben analysiert wurden. Aber ein wenig hat mich der Termin doch dazu gebracht etwas zu überdenken. Auf die Frage wie es mir denn ginge antwortete ich wahrheitsgemäß mit sehr gut, daß es mir prima ginge und die Vornamensänderung zwischenzeitlich ja auch durch wäre, ich allerdings das Thema OP erst mal ein paar Monate weggeschoben habe weil mir die Thematik Risiken und Nebenwirkungen grad nicht so gefällt und ich eine kleine OP-Phobie hatte zwischendurch. Bekam ich geradewegs zur Antwort ich solle nicht warten. Öh, etwas verwundert hab ich Frau Doktor angeschaut und mit der Erinnerung an meinen letzten Termin beim Psychologen gefragt: "Und warum nicht?" Wurde mir erklärt, dass die von meiner Endokrinologin empfohlene Ärztin für die geschlechtsangleichende OP möglicherwiese nicht mehr soooo lange OPs durchführen würde und ich doch seeeeehr gut beraten wäre bei eben dieser Ärztin mal vorzusprechen und zu sehen daß ich bei ihr noch einen Termin bekommen könnte. Die OP selbst und die Ergebnisse wären das Beste von allen Operateuren und das solle ich nicht verpassen. Hmmmm, nun sind wir doch schneller wieder beim Thema gelandet wie ich mir das gedacht hatte. Im Prinzip könnte ich natürlich sagen, daß meine Entscheidung erst mal ein paar Monate zu schieben steht und ich das einfach mal beiseite lasse, doch bislang hat meine Endokrinologin halt ganz gute Arbeit geleistet und ich hab das gute Gefühl, dass sie halt wirklich weiß wer, was, wo und wie es gut ist und ich ihren Empfehlungen vertrauen kann. Tja, stehe ich nun da und bekomme empfohlen doch loszulegen und nicht zu warten. Gut, man darf natürlich nicht vergessen, dass das alles so oder so noch eine ganze Zeit lang dauern wird, egal ob ich nun loslege mit der Thematik oder erst später, doch ich denke ich brauche nun eine Schulter zum Anlehnen und mein Liebstes zum Reden. Eines ist klar, ich will die OP durchziehen und möglicherweise war das nun der gedankliche Schubs den ich brauchte. Mal sehen.

Was gibt es sonst zum Termin zu berichten? Nicht viel weiteres, außer daß meine Anti-Testosteron-Dosis reduziert wird. Frau Doktor mag mal sehen, ob die Hälfte der Dosis nicht auch ausreichend ist. Sprich anstelle von 25mg Androcur am Tag wird es nur noch 10mg geben. Wir werden es merken denke ich mal :-)

Grüßles
Theia

Freitag, 19. Februar 2010

Endlich ...

... hat es meine Krankenkasse geschafft mir meine zukünftigen Gänge zu Ärzten zu erleichtern. Mein Krankenkassenkärtchen ist da :). Nun heißt es auch bald mal wieder den ein oder anderen Termin zu machen. Zur Endokrinologin sollte ich mal wieder, den aktuellen Hormonstatus checken lassen und allgemein durchkontrollieren. Zahnarzt stände nach einigen Jahren ohne Kontrolle glaub ich auch mal wieder an.

Nun ist eigentlich fast alles geschafft, bis auf Rentenversicherung, Sozialversicherung (und -ausweis), diverse Kundendaten von Geschäften, ... . Naja, ich glaube allem werd ich da auch nicht nachrennen. Die beiden erstgenannten noch und ... öh, ahja, die Steuernummer beim Finanzamt zählt auch noch zu den Kandidaten (fällt mir grad ein *stöhn*) ... Naja, schauen wir mal. :)

Grüßles
Theia

Mittwoch, 10. Februar 2010

Ein Kapitel wird geschlossen

Lange habe ich nun darauf gewartet, vielleicht sogar ein klein wenig mit der Idee gespielt, dass es vergessen worden wäre. Die Rechnung vom Gericht wegen meiner Vornamesänderung. Nun, sie ist heute eingetrudelt und natürlich war die Spannung groß beim Öffnen des Umschlags. Was würde mich die Aktion denn nun kosten? Von ein paar Hundert bis zu mehreren Tausend Euro habe ich schon Beträge gehört, jetzt also würde ich es erfahren. Umschlag auf, geschaut wo steht der Betrag und JUHUUUU, mein Sparschweinchen wird nicht ganz geplündert, etwa die Hälfte von dem was ich als worst case angenommen hatte, um genau zu sein, man möchte von mir folgenden Betrag haben:

1426,25 €

Dieser setzt sich wie folgt zusammen um auch einen Vergleich bieten zu können für alles die den gleichen Weg gehen oder gegangen sind:

Vornamensänderung Gerichtskosten:       52,00 €
Förmliche Briefzustellung:                               7,00 €
Sachverständigengutachten:                    1367,35 €    (320,35 € + 1046,90 €)

Der "Streitwert" wurde mit 3000 € angegeben.

Also, ein Grund einen Sekt aufzumachen und mich zu freuen :)

Grüßles euch allen
Theia

Montag, 8. Februar 2010

1 Jahr Hormontherapie

Ok, 1 Jahr und 3 Tage sind es nun, seit ich das erste Mal meinen Körper mit der Einnahme der gegengeschlechtlichen Hormone irritiert habe. Wobei "gegengeschlechtlich" ist ja doch der falsche Begriff, denn für mich sind ja das die richtigen Hormone. Egal wie wir es nennen, gute 368 Tage bin ich nun dabei jeden Tag Gel aufzutragen und eine halbe Tablette zu schlucken.

Mein Körper nimmt die Hormone sehr gut auf, von irgendwelchen Wirkungen, die nicht erwünscht wären ist nichts zu merken. Alles läuft seinen Weg so wie ich mir das vorgestellt habe. Was gibt es nun nach einem Jahr zu berichten? Alles geht sehr gemächlich voran. Klar, eine Tablette schlucken und mit den Fingern schnippen und *plop* ist der Körper weiblich klappt nur im Fernsehen. In der Realität läuft das doch ein klein wenig anders ab. Am besten denke ich kann man auf den Bildern von mir sehen was passiert und wie die Veränderungen Wirkung zeigen. Die Gesichtszüge ändern sich, die Brust wächst und verändert somit das Gesamterscheinungsbild. Der morgendliche Blick in den Spiegel läßt mich in das glückliche Gesicht einer Frau schauen. Ganz ohne Schminke und irgendwelche besonderen Aufbereitungen. Ok, ich muß auch zugeben, daß man von Bartwuchs bei mir fast nicht reden kann, ich Notfall könnte ich wohl einen Tag Rasieren auslassen ohne daß es allzu doll auffällt. Dass sich die schon früher kaum vorhandene Körperbehaarung inzwischen teilweise verflüchtigt hat bzw. die noch vorhandenen Haar an Bauch, Beinen und Armen nahezu durchsichtig ist und nur bei ganz genauem Blick zu erkennen ist fällt direkt auch in den Bereich "Verbesserung des Selbstbildes" und trägt zur supi Stimmung bei.

Tja, die Stimmung. Nicht nur die körperlichen Veränderungen sind Wirkung der Hormone, auch psychische Auswirkungen sind im Rahmen der Therapie nicht auszuschließen und durchaus eingetreten. Im negativen Ausmaße jedoch nur einmal in ganz extremer Form und schon wieder eine ganze Weile her. Ansonsten geht es mir sehr gut und auch wenn man sicherlich nicht alles ganz alleine auf die Hormone schieben darf, so haben sie bestimmt ihren Anteil daran.

Ein wundervolles Kompliment zum Seele streicheln kam heute morgen im Standesamt meines Geburtsortes. Ich wollte da persönlich vorbeisprechen, denn meine neuen Geburtsurkunden waren nicht, wie das korrekt gewesen wäre, auf meinen neuen Namen ausgestellt, sondern immer noch auf den alten. Sagte die Dame bei der ich mein "Problem" vorgetragen hatte beim Hinausgehen, daß erst meine Stimme mich verraten hätte, ansonsten wäre ihr überhaupt nichts an mir aufgefallen. Und das genau so wie ich eben immer aus dem Haus gehe: Ungeschminkt und ganz einfach Ich :-)

Nun warte ich nur noch darauf, dass meine Krankenkasse endlich mal in die Pötte kommt und mir meine schon versprochenen neuen Unterlagen endlich zukommen läßt. Wenn die diese Woche nicht eintrudeln gibt's ne böse Mail. Ja, Zicke kann ich auch wenn es sein muß ;-)

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Witzig ist es ja schon wenn man sich so anschaut wie die Post eintrudelt. Genau genommen der Blick auf Adresse und Anrede. Frag mich wie man es hinbekommt in der Adresse "Frau Theia Andrea..." zu schreiben und drei Zeilen tiefer steht als Anrede "Sehr geehrter Herr ..." ??? Öh, nö, kapier ich nicht wirklich, egal, ist nix lebenswichtiges und bei Gelegenheit frag ich mal nach um es mir erklären zu lassen. Wir bestimmt lustig *hihi*.

Grüßles an alle
Theia

Donnerstag, 4. Februar 2010

Standesamt

Immer wieder fallen mir Stellen auf bei denen ich mich noch kümmern muß, daß mein Vorname geändert wird. Viele sind es nicht mehr, aber ein paar weiß ich inzwischen noch. Daß allerdings das Standesamt Karlsruhe dazugehört hätte ich nun nicht wirklich gedacht. Sollte doch eigentlich meine Geburtsurkunde von Amtsgerichtswegen geändert und an mein Geburtsstandesamt übermittelt worden sein. Wieso bekomme ich nun eine Geburtsurkunde auf meinen ursprünglichen Namen??? Naja, für den aktuellen Fall war das nicht soo tragisch, aber irgendwie doch nicht ganz korrekt. Zumal ich ganz förmlich als "Theia Andrea" MEINE Geburtsurkunde angefordert hatte. Wie kommt das Standesamt dann dazu mir eine anderslautende Geburtsurkunde zu schicken ohne wenigstens mal nachzufragen? Tja, werd ich halt die Tage mal dort samt Gerichtsbeschluß reinschneien und ganz lieb nachfragen was da los ist. Kann ja nicht sein. Immerhin hab ich den Gerichtsbeschluß ja nun auch schon rund 3 1/2 Monate.

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Nun, wie schon gesagt, so tragisch war das nun nicht, mein Standesamt am Wohnort hat die "falsche" Geburtsurkunde in Verbindung mit meinem Beschluß auch angenommen. Und ein ungewolltes Outing gab's da eh nicht, weil alle Beteiligten sowieso Bescheid wußten. Alle Beteiligten? Jepp, mein Engeli, ich und die Dame vom Standesamt. Dort fanden wir uns nämlich am 1. Februar ein um ganz offiziell die Eheschließung anzumelden. Eine Eheschließung, die so erst seit dem 6. Dezember 2005 möglich ist, da erst da das Bundesverfassungsgericht einen kritischen Passus im Transsexuellengesetz (Verlust des geänderten Vornamens bei Heirat) für nicht anwendbar erklärt hatte weil er, wie so viele andere Stellen des TSG, verfassungswidrig ist.

Heute nun war ich bei unserem Ortsvorsteher, der dann die Trauung vornehmen wird, und stellte mich kurz vor. Hauptthema war die Terminplanung. Glücklicherweise ist unser gewünschter Termin samt Uhrzeit überhaupt kein Problem. Nett ist auch die Tatsache, dass unser Ortsvorsteher erst seit kurzem überhaupt Trauungen vornehmen darf und Stand heute werden wir die zweite Trauung sein, die er durchführen wird. Sozusagen dann Aufregung auf beiden Seiten :).

GB Pics

Und daß sogar Träume in Erfüllung gehen können von denen man gar nicht wußte sie geträumt zu haben weiß ich aus zuverlässiger Quelle :)


~*~*~ Ich lebe meine Träume ~*~*~
Theia Andrea

Freitag, 22. Januar 2010

100. Post und 3. virtueller Geburtstag

Zwei Dinge gibt es heute zu feiern. Ok, eine große Feier wird es nicht geben, aber immerhin einen kleinen Eintrag hier in meinem Blog :)

Mein 100. Post ist dies und ich freue mich darüber sehr weil ich zu Beginn meiner Blogschreiberei keinen Schimmer darüber hatte wie sich dies alles entwickeln würde. Würde ich überhaupt ein paar Einträge schreiben? Würde es mir Spaß machen? Soll ich wirklich mit meinem Thema so in die Öffentlichkeit gehen oder vielleicht doch lieber nur im stillen Kämmerlein bleiben? Nun, heute kann ich sagen, daß ich das Gefühl habe, daß es richtig war meinen Blog zu beginnen und eben in gewisser Weise mein Leben ein bißchen öffentlich zu machen. 100 Posts über meine Wandlung hin zu meinem wahren ich und viel Einblick in meine Gedanken und Gefühle. Es tut gut sich vieles von der Seele schreiben zu können und noch viel schöner ist es die tollen Momente eben auch hier mitzuteilen. Von daher wird es hier ganz klar weiter gehen und ich bin sicher noch viele schöne Momente hier niederschreiben zu können :)

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Happy Birthday Theia Wunderlich in deinem zweiten, deinem virtuellen Leben in SecondLife.




SecondLife ist der Ort an dem mein Weg seinen Anfang nahm. Mein Einstieg vor 3 Jahren in die virtuelle Welt von SecondLife ist sicherlich schuld daran, daß ich heute da stehe wo ich bin. Wobei der Begriff "Schuld" ja eigentlich nicht richtig ist, denn Schuld verbindet man ja in der Regel mit etwas Schlechtem. Doch hier ist etwas Gutes gemeint. Mein Beginn mich selbst kennenzulernen, mich zu erfahren wie ich mich fühle und was ich fühle. Meine Gedanken einfach mal fließen lassen ohne die Beschränkungen der realen Welt. Ich sein können ohne daß ich mir bewußt war, daß ich erst da überhaupt ich war. Das langsame Dämmern des Gefühls was mit mir los ist. Die Erfahrung zu erleben, daß ich mich nicht verstelle wenn ich Frau bin in der virtuellen Welt. Einfach mal das bewußte Denken abschalten und nur den Gefühlen entsprechen leben. Den ersten Freund in meinem Leben finden, die erste Beziehung, die erste fast Partnerschaftliche Verbindung. Und das erste mal wirklich leben. Das Begreifen was meine Gefühle mir schon seit meiner Kindheit sagen wollten und das Akzeptieren daß es so ist wie es ist und daß es auf die damals gelebte Weise nicht mehr weitergehen kann.

Ich gebe zu, das hört sich fast überzogen an. Wie kann man in einer virtuellen Welt wirklich leben? Ihr könnt mir glaube, es geht. Allerdings ist in diesem Moment eine Grenze überschritten, die sehr gefährlich ist. Die Grenze zwischen Genuß und Sucht. Ja, ich war süchtig nach dieser virtuellen Welt und hätte mich dort verlieren können. Andererseits erzeugte dieses Verlangen auch genau das was ich brauchte um aus dieser Welt wieder ausbrechen zu können: Das Verlangen das Leben der virtuellen Welt auch real zu bekommen. Kein Teufelskreis, sondern eine Sprungschanze sollte SecondLife für mich sein. Mit Schwung und dem Wissen was ich will raus ins wirkliche Leben.

Heute, 3 Jahre nach meinem ersten Login, bin ich nur noch sehr selten in dieser virtuellen Welt zu finden. Ich brauche sie nicht mehr für mein Leben. Ich nutze sie heute nur noch für das gelegentliche Treffen mit dort gefundenen Freunden und Bekannten und das Genießen von Konzerten meines Lieblingskünstlers Frank Berens (DonFranko Dagostino in SecondLife). Heute werde ich wieder mal online gehen. Für ein paar Minuten. Für ein kleines Nachdenken über die letzten Jahre, ein kleines Hallo an meine Freunde und dann wieder ein Stilles und bewußtes Ausloggen. Ich brauche das virtuelle nicht mehr, ich lebe in der Realität :)

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Liebe Grüße an alle meine SecondLife-Freunde und Bekannte die hier auch lesen. Ein ganz besonderer Gruß nach Urugay (solltest ja nun dort sein nach deinen Plänen), ich hoffe dir geht es gut und alles ist fein.

Montag, 11. Januar 2010

Rat vom Psychologen

Heute stand mal wieder Psychologenbesuch auf dem Terminkalender. Was verleitet mich eigentlich immer zu dem Irrsinn, den ganz früh zu legen? Ich weiß doch, daß ich 2 Stunden Anreisezeit einplanen muß (inkl. der leider notwendigen Staureserve). Also mal wieder um 5:45 Uhr aufstehen und hinaus in die Kälte und den Schnee. Zum Glück ist es hier bei mir mit dem Schnee überhaupt nicht schlimm. Normaler Winter halt. Naja, wie es dann eben immer so ist, plant man eine großzügige Reserve bei der Fahrzeit ein braucht man sie nicht. Also die Zeitschriften im Wartebereich vom Doc anschauen und mal wieder feststellen, dass der sonst früher übliche Griff nach einer Autozeitschrift bei einer Modezeitschrift landet und diese dann interessiert durchgeblätter wird. Wie sich die Welt doch ändert.

Der Termin selbst war wieder mal gut für mich. Kurzes Berichten von den Feiertagen und wie es mir so allgemein geht. Und dann das Thema vom vorletzten Blogeintrag. Meine Angst vor der OP, die Unsicherheit beim Nachdenken darüber. Was ist wohl das Beste für mich? Nun, mein Doc hat mir eigentlich das bestätigt was ich mir schon gedacht habe. Finger weg derzeit. Wenn die Gedanken nicht passen, dann lassen wir das Thema erst mal ruhen. Nur wenn die Gedanken und Gefühle stimmen, dann gehen wir an das Thema heran. Gut, heißt also für mich ganz einfach, daß ich das Thema erst mal ganz unberührt lasse, mir keinen Kopf darum mache. Informationen, die den Weg von sich aus zu mir finden werde ich aufnehmen und sammeln, aber ich werde vorerst nicht aktiv daran gehen mich damit zu beschäftigen. Es heißt nun erst mal das bisher Erreichte zu leben und zu erleben.

Meine Krankenkasse hat eh irgendwie den Schneckengang. Ok, es war nun Weihnachten, aber sooo kompliziert kann das ja wohl nicht sein meine Daten zu ändern und mir eine neue Versichertenkarte zukommen zu lassen. Muß ich die Tage mal nachfassen was da los ist. *grummel*

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Was die Krankenkasse langsam ist, das ist mein Standesamt schnell. Hab heute einen netten Anruf bekommen. Ja, alles geht klar, wir haben die richtigen Infos welche Dokumente wir besorgen müssen und generell klappt das auch mit dem heiraten wie gedacht. Juhuuu :-)

Dienstag, 5. Januar 2010

Schönes mit Zukunft

Ein paar Einzelheiten über die Festtage mag ich noch zu Papier bringen hier. Ja, ich weiß daß Papier was anderes ist, und doch find ich einfach die Formulierung nett :)

Weihnachten verbrachte ich bei meiner Familie. Klar mußte ich an Weihnachten von vor zwei Jahren denken. Jene für mich denkwürdige Tage an denen ich meiner Mutti und meiner Schwester gestand was mit mir los ist. Nicht einfach war es und umso schöner ist es heute, wenn ich mir bewußt werde wie normal alles geworden ist. Meine Mutti hat zwei Töchter und meine Schwester eine Schwester. Diesen Stand als Normalität erreicht zu haben ist einfach wunderbar.

Direkt nach Weihnachten ging es zu meiner Liebsten. Eine abwechslungsreiche Zeit sollte es werden. Ruhig und doch voller schöner Ereignisse. Mein Herz erfreute sich daran wie meine Geschenkleins ankamen. Gut, mein Engeli hatte es mir dieses Jahr auch einfach gemacht und unbewußt mir sehr schön ein zwei Wünsche verraten. Auch ich bekam noch Päckchen. Von dem einen muß ich hier mal ein Bild einstellen. Ein Bildchen mit mir und dem schönen Hut, den ich erhalten habe. Schaut soooo supi aus. Und endlich hab ich einen feinen Hut, der mir paßt und mit dem ich mich richtig wohl fühle. Muß ich nur noch ein Bild mal machen :). Danke mein Liebes für das schöne Geschenk. Und danke Universum für das Geschenk, das du mir 2008 gemacht hast, als du unsere Wege sich kreuzen hast lassen.

Ein besonderes Event stand noch auf dem Plan. Ein feierliches Familienmittagessen mit der Familie meiner Liebsten. Sozusagen das Kennenlernen weiterer Familienmitglieder. Schon das Vorbereiten, das Einkaufen, das Werkeln in der Küche haben mir großen Spaß gemacht. Ich verändere und lerne mich auch da neu kennen. Das Festchen selbst war auch sehr schön. Ein netter Nachmittag mit vielen Gesprächsthemen und auch lustigen Dingen. Hat schon mal wer Essigpralinen probiert? Hört sich grusig an schmeckt aber erstaunlich fein. Also mir schmecken sie :).

Und dann kam Sylvester. Grins, nein, nicht Herr Stallon. Der Jahreswechsel. Letztes Jahr stand Zirkus auf dem Programm, dieses Jahr sollte es eine kleine aber feine Party sein. Nicht viele Leute, ein paar und eher speziell, aber eine interessante Runde (nö, keine TS-Party, aber mehr sag ich nicht). Lecker Essen gab es auch wieder. Ich glaub ich traue mich die nächsten zwei Wochen auf keine Waage. Zu Mitternacht ein Gläschen Sekt und ein nettes kleines Feuerwerk. Tja, und dann nach Mitternacht noch eine kleine Zeremonie. Am 18. September 2009 fragte mich Monika ob ich ihre Frau werden wolle. Ganz spontan und unvorbereitet in einem bis auf uns komplett leeren Kinosaal. Wie um ein Zeichen zu setzen, ein wunderbarer Start in das neue Jahr, ein neues Leben, stellte mir Monika kurz nach dem Jahresbeginn dieselbe Frage, "Willst du meine Frau werden?", noch einmal. Dieses Mal mit den Partygästen als Zeugen, quasi als kleiner Kontrast zum ersten Mal. Und wieder beantwortete ich ihre Frage mit "Ja". Und dieses Mal gab es zum Zeichen unserer Verlobung goldene Ringlein.




Ja, meinen aufmerksamen Lesern ist es aufgefallen, ich trage den Ring rechts. Nicht ganz üblich aber richtig :)

Nun wird es also so sein, dass ich, die niemals nie heiraten wollte, genau dies doch tun wird. Und das aus der wundervollen Überzeugung heraus, dass ich das wirklich will. Weil ich die Liebe gefunden habe zu einem wunderbaren Menschen, den ich nicht wieder hergeben mag. Mein Leben zusammen mit meinem Engeli verbringen, davon träume ich. Und es wird wahr werden :).

Meine kleine Aufgabe wird nun also heißen: Herausfinden was das Standesamt braucht. Wird das ja nun mal nicht eben eine 0815-Geschichte mit mir und Monika. Neben der Thematik, dass ich die Vornamensänderung durch habe, was im Prinzip ja eigentlich noch einfach ist genau genommen, kommt ja die völkerverbindende Grenzverschmelzung hinzu (toll formuliert, gell? *hihi*). Oder um es einfach zu sagen: Ich bin Deutsche und Monika Schweizerin. Nönö, soooo einfach ist das gar nicht. Ok, bei uns in Deutschland könnte das noch einfach sein. In der Schweiz ist das zusammen genommen ein doppeltes Thema. Gaaaanz kurz in der Zusammenfassung:

- Ehe:
geht im Augenblick, wird aber zwangsgeschieden sobald die Personenstandsänderung durch ist, sprich: ich ganz offiziell "weiblich" in der Geburtsurkunde stehen habe (also nach der OP).

- gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft:
geht nicht derzeit, weil ich offiziell ja "männlich" bin. Geht später auch nicht weil ich keine Schweizerin bin.

Ziemlich ungeschickte Situation in der Schweiz. Nun ja, gibt es also eine Ehe nach deutschem Recht, da ist nix dran zu rütteln. Weil netterweise hat unser Gesetzgeber ja die Zwangsscheidung aufgehoben (ok, ein Bundesgericht hat ihm auf die Finger gehauen und gesagt, dass das nicht sein darf) und keine Alternativregelung erschaffen, so dass auch nach der Personenstandsänderung die zukünftige Ehe bestehen bleiben wird :)

Hihi, noch jemand bei der Sache? Nicht? Ok, auch recht, dann macht es ja nix, dass ich natürlich keinen Termin verraten werde.

So, nach dem nicht ganz so positiven Thema von gestern, heute also wieder was Schönes. Das neue Jahr hat begonnen und es bringt viel Wunderbares mit sich.

Grüßles an alle

Montag, 4. Januar 2010

schöne Tage und ein Innehalten

Ich wage kaum zu atmen, so schnell ist diese letzte Woche mal wieder vorübergezogen. Je schöner, desto schneller hab ich jedes Mal das Gefühl wenn ich mich wieder einmal von meiner Liebsten verabschieden muß, weil die Arbeit ruft und unsere Arbeitsorte zu weit auseinander liegen. Für ein einfach so zusammen ziehen sind wir leider räumlich zu weit voneinander entfernt. Ein wenig sollte das wohl noch geplant werden, daß es dann auch richtig gut wird. Wie schön immerhin der Ausblick, dass die nächsten gemeinsamen Tage schon wieder in Sichtweite sind.

Tja, Weihnachten und Jahreswechsel sind vorüber und es war eine schöne Zeit. Zuerst mit Mutti und Schwester, dann mit meiner Liebsten. Viel hat sich nicht ereignet im Hinblick auf meinen Weg, bis auf einen Moment, in dem die Gedanken an einen Punkt gelenkt wurden, der für die Zukunft als nächster (letzter?) großer Schritt ansteht. Etwas worauf mein Psychologe mich auch schon langsam angesprochen hat und von dem ich eigentlich weiß, daß ich es machen will. Und doch brauchte es nicht viel um die Gefühle an den Punkt zu bringen, an dem die Tränen flossen. Beim Formulieren der Wünsche für das neue Jahr passierte es. Monika fragte mich ob ich mir denn nicht eine speziellen Wunsch formulieren mag, ganz gezielt auf ein Ereignis. Ja, im Prinzip wollte ich und doch konnte ich nicht. Im Gegenteil, in meinem Inneren verweigerten sich plötzlich die Gefühle diesen Wunsch, die geschlechtsangleichende OP in diesem Jahr anzugehen, zu formulieren. Es ging nicht und das Ergebnis lautete Tränen und viel Anlehnungsbedarf. Nur warum ging es nicht diesen Wunsch aufzuschreiben? Ich will die OP doch? Ja, ich will die OP, doch es gibt etwas, daß mich davor zurückschrecken läßt. Ich habe Angst. Angst vor der OP selbst, den Risiken, den möglichen Komplikationen, den möglichen unerwünschten Resultaten. Ich habe Angst, daß ich hinterher feststelle, daß es doch nicht richtig war. Nun, für mich ganz einfach das Zeichen, daß ich im Augenblick noch nicht bereit bin diesen Schritt zu gehen. Ich brauche noch Zeit und die werde ich mir nehmen. Ich weiß noch nicht ob ich einfach alles ein halbes Jahr aufschiebe und mir einfach mal gar keine Gedanken um das Thema mache oder ob ich, auch ganz in Ruhe, eben genau doch das Thema angehe mit Informationseinholung, Gespräch mit meinem Psychologen, usw. um meine Ängste zu ergründen und dann weiterdenken zu können. Ich weiß es gerade nicht. Werde wohl mal als erstes mit meinem Psychologen reden.

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Allen meinen Lesern wünsche ich ein wundervolles 2010 mit viel Licht und Liebe