~~~ Nummer Eins ~~~
Heute Vormittag klingelt es an der Türe. Die Post ist da. Öh, ich erwarte doch gar nix? Keine Bestellungen oder so Sachen? Ok, also fix runter zur Haustüre und schon beim ersten Blick den gelben Umschlag der förmlichen Zustellung erkannt. Auf dem Weg zu meiner Wohnung reiße ich den Umschlag auf, Frau ist zwar nicht neugierig, aber so wichtige Post muß ja entsprechende Beachtung finden :). Der erste Blick fällt auf das Wort "Beschluß" ... ääähhhh ... ne, das kann eigentlich nicht, oder doch? Nein, ist es auch nicht, es ist nur die von mir mit dem Antrag eingeschickte Kopie des Beschluß zur Vornamensänderung. Der eigentliche Brief ist etwas weniger spektakulär, aber auch nicht unwichtig. Am 16. März darf ich zur Anhörung. Weiß zwar nicht was es da groß anzuhören gibt, aber bitte, ich erkläre dem Gericht doch gerne was ich will und warum ich das bekommen sollte. Fein, also geht es hier weiter.
~~~ Nummer Zwei ~~~
Ein Anruf am frühen Nachmittag, mein Ansprechpartner bei meiner Krankenversicherung.
(das Folgende ist Zusammengefaßt der Inhalt des Telefonats, nicht anz wörtlich)
KraKa: Habe das Indikationsschreiben Ihres Psychologen bekommen und durchgeschaut. Das ist soweit ok, allerdings bräuchte man noch eine klitzekleine Kleinigkeit .... eine Bescheinigung vom Gericht, dass die OP durchgeführt werden könne.
Ich: Öh --> ???. Wie bitte soll das den gehen?
KraKa: Naha, eben der Beschluß nach §8 TSG.
Ich: Äääääähhhmmm. Momentchen, den gibt's doch erst nach der Op?!?
KraKa: Öhm, Wie?
Ich: Mal von der aktuellen Rechtslage abgesehen hieße das ja, dass ich die OP machen muß, dass ich §8 bekomme und danach bekomme ich die Kostenübernahmezusage?
Ein bizzeli ging es dann noch hin und her und mein Ansprechpartner meinte, er würde sich nochmal aufschlauen, das klingt tatsächlich etwas komisch. Er meldet sich bald wieder.
Ok, gut, mal sehen was da nun geht. Ich hatte gedacht, dass es wenigstens ein zwei Tage gehen würde und wir uns zur Not darauf einigen müssen, dassich meinen bereits laufenden Antrag auf §8 TSG durchziehe und danach dann die Kostenübernahme kommt. Wäre zeitlich ja nicht so kritisch, ich weiß ja, dass es Mitte März weitergeht. Hätte ich immer noch ausreichend Zeit für alles sicher.
Kurze Zeit später klingelt das Telefon erneut. Wieder mein Ansprechpartner. Das ging aber schnell ^^
KraKa: Hab mir den §8 nochmal durchgelesen, das geht ja so gar nicht (wie oben beschrieben).
Ich: Stimmt, ist etwas umständlich.
KraKa: Ich kann die Zusage machen nach dem Nachschauen, dass wir die Kosten übernehmen, auch ohne den $8 Beschluß vorher. Sonst müßten die Kosten vorgestreckt und hinterher eh bezahlt werden. Ich kann Ihnen also jetzt am Telefon schon mal die Zusage machen. Schriftlich kommt das dann die nächsten Tage.
Wow, ich bin platt. Ich hatte ja gehofft, dass es mit meiner privaten Krankenversicherung etwas einfacher sein könnte wie das ganze Prozedere bei den gesetzlichen ... aber so einfach??? Meine Krankenkasse hat von mir genau zwei Dokumente bekommen: Den Beschluß zur Vornamensänderung und das Indikationsschreiben meines Psychologen. Dazu drei Telefonate, die seeeehr angenehm waren, und das war's. Ich bin sprachlos. Ich hol mir jetzt eine kleine Flasche zum Anstoßen.
Ganz viele liebe Grüße an alle meine Leser
Theia