Samstag, 28. März 2009

"Sie traut sich das zu?"

Die letzten beiden Tage stand ein großes Meeting meines Arbeitgebers auf dem Programm. Für mich selbstverständlich, für andere wohl nicht so ganz. Mein Chef erzählte mir, dass es wohl das ein oder andere Mal die Frage gab ob sie (also ich) sich das denn zutrauen würde in der Runde des großen Führungskreises dabei zu sein. Ja warum sollte ich mir das denn nicht zutrauen? Ich bin nun mal Teil dieser Runde und deshalb macht es Sinn, dass ich an diesem Meeting teilnehme. Zudem muß ich mich solchen Situationen sowieso stellen, da ich meine Rolle als Frau ja in allen Belangen des Lebens er-/leben soll. Ist der Hintergrund des Alltagstests, auch wenn ich das Wort "Test" für mich ja inzwischen gestrichen habe. Und im Endeffekt ist genau letzters ja auch der Grund warum es für mich nicht mal ansatzweise den Gedanken gab an diesem Meeting nicht teilzunehmen. Weil es für mich viel zu normal ist inzwischen mich zu leben so wie ich bin als dass ich mir ein solches Meeting nicht zutrauen könnte.

Die Anreise war lang, immerhin ging es deutlich an München vorbei Richtung Süden nach Schliersee/Spitzingsee. Keinerlei Ahnung wo das genau liegt hab ich mich vorab schon mal schlau gemacht über den Ort und entsetzt feststellen müssen, dass uns dort noch ein klein wenig Schnee erwarten würde. Naja, die offizielle Schneehöhenmessung sagte etwas von 1,5 Meter *ääähm*. Bis kurz vor Ankunft wollte ich das nicht glauben, ich bin einfach ein wenig mißtrauisch, aber das Bild vor Ort überzeugte dann doch seeeeehr schnell, dass die Messung nicht daneben lag *ups*. Naja, Wir sollten die meiste Zeit ja in dem Meetinghotel sein, so dass das wohl nicht das Problem darstellen würde.


Tja, wie ging das nun mit mir und den vielen Kollegen, von denen ja doch einige dabei waren, die mich nur als Mann kannten bislang? Nun, für mich war es erwartungsgemäß ziemlich entspannt und die Begegnungen und Gespräche verliefen in meinen Augen so als ob es nie anders gewesen wäre. Hmmm, ok, ich bemerkte zwar auch, dass es ein paar besondere Blicke gab, nahm diese aber nicht sonderlich wahr. Zu normal ist das inzwischen für mich. Klar falle ich auf. Aber ich hab damit keine Probleme. Wenn jemand was will soll er mich doch einfach mal ansprechen. Noch habe ich niemanden gebissen deswegen *griiins*.
Nett war auch der gemütliche Teil des Abendevents. Ein klein wenig hatte ich mich vorbereitet. In Form des Kofferpackens. Da es in der ersten Einladungsmail zu dem Meeting zum Abendevent hieß "Legere Kleidung, gerne auch im bayrischen Stil" packte ich fröhlich mein Dirndl ein, dass ich an dem Abend dann endlich einmal ausführen würde können. Und so sah ich dann aus :-)


Es war ein netter Abend mit den Kollegen. Und ich fühlte mich absolut wohl in meiner Haut. Es war einfach so stimmig wie alles war. Ja, das Dirndl paßte genau zu mir und ich freute mich sehr, dass ich es mitgenommen hatte.

Die Zeit des eigentlichen Meetings verbrachte ich Kleidunsgmäßig im Bussiness-Outfit, also schwarzer Rock, weiße Firmenbluse (ja, ich bekam schon zur Weihnachstfeier auch die Damenausstattung meiner Firma), schwarze Jacke und schwarze Lackschühchen. Auch so fühlte ich mich absolut wohl in meiner Haut.

~~~

Ich möchte mich einfach mal an dieser Stelle bei allen meinen Kollegen bedanken für den Zuspruch und die Akzeptanz die mir überall entgegengebracht wird. Mir ist sehr wohl bewußt wie viel Glück ich mit euch habe und dass dies leider auf dieser Welt nicht selbstverständlich ist. Danke auch an Michael für die direkten Worte am Freitag Abend. Es tut unglaublich gut solche Dinge zu hören. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit euch allen zusammenarbeiten darf. :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.